Beschreibung
Das Buch nimmt die Begriffe Nachhaltigkeit und Bildung beim Wort. Was sonst fast immer übersehen wird, steht hier im Zentrum: Sowohl für den Nachhaltigkeits- wie für den Bildungsbegriff ist die Zeitdimension konstitutiv. Denn ohne eine explizite Vorstellung über die Zeitlichkeit von Prozessen lässt sich weder eine wünschenswerte Entwicklung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Außenverhältnisse (Nachhaltigkeit), noch der sowohl körperlichen als auch kognitiven, affektiven und moralisch-ethischen Innenverhältnisse des Individuums (Bildung) entwerfen. Der Autor zeigt, wie mit Hilfe der Ökologie der Zeit - einem nochjungen, radikal interdisziplinären Ansatz - Bildung für eine nachhaltige Entwicklung aus einem Guss begriffen werden kann. Das Buch analysiert, wie in der kapitalistischen Moderne und Postmoderne durch einen unangemessenen Umgang mit Zeit sowohl die Eigenzeiten der Umwelt wie der Innenwelt des Menschensystematisch vergewaltigt werden. Die Analyse rekonstruiert und präzisiert durch einen zielgerichteten Blick auf implizite Zeitlichkeiten in zentralen umweltpädagogisch relevanten Diskursen, wieviel Zeit wir uns im Umgang mit unserer natürlichen Umwelt, unserer sozialen Mitwelt und uns selbst lassen müssen. Daraus werden zum Schluss konkrete Handlungsempfehlungen für Unterricht und Schulentwicklung abgeleitet. Das Buch zielt letztlich auf ein wissenschaftlich abgesichertes, engagiertes Plädoyer für das Zeitlassen - auch in der Schule.