Beschreibung
Dieser Band dokumentiert die Judenverfolgung im Protektorat Böhmen und Mähren seit März 1939 und im Deutschen Reich vom Beginn des Zweiten Weltkriegs bis zum September 1941. Nach Kriegsbeginn lebten die deutschen, österreichischen und tschechischen Juden inmitten der Gesellschaft wie Ausgestoßene: sie erhielten mindere Lebensmittelrationen, mussten Zwangsarbeit leisten und in speziellen Judenhäusern auf engstem Raum zusammenwohnen. Auswanderung war kaum mehr möglich. In ersten Deportationen wurden mehrere Tausend nach Polen oder Frankreich verschleppt. Mit der Ausbreitung des Kriegs gerieten immer mehr Juden unter deutsche Herrschaft, und die Verantwortlichen suchten nach einer Gesamtlösung der Judenfrage. Erste Vertreibungsexperimente scheiterten, die angedachten Lösungen wurden immer radikaler. Im September 1941 waren die Juden im Deutschen Reich durch einen Judenstern gekennzeichnet und ihre Deportation stand unmittelbar bevor. Auf der Basis der Edition realisiert der Bayerische Rundfunk die dokumentarische Höredition Die Quellen sprechen, die in Staffeln gesendet wird und unter www.die-quellen-sprechen.de nachzuhören ist. Youtube-Link zur VEJ-Abschlusskonferenz: Deutsches Reich (Panel 1, 9. Mai 2023) und NS-Führung und deutsche Gesellschaft (Panel 10, 11. Mai 2023) Vom 9. bis zum 11. Mai 2023 fand mit "Der Holocaust als europäisches Ereignis" die Abschlusskonferenz der Edition "Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945" im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors in Berlin statt.
Autorenportrait
Andrea Löw, geboren 1973, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.