Beschreibung
Die CSR zu Zeiten der stalinistischen Terrorherrschaft Anfang der Fünfzigerjahre: Eine junge Frau kommt nach dem Verhör durch die Geheimpolizei ums Leben. Sie zu rächen wird für ihren Bruder, den renommierten Architekten, zur bestimmenden Aufgabe, ein Kellergewölbe unter dem Zentrum von Brünn zum bizarren Ort der Vergeltung. Doch der private Rachefeldzug läuft aus dem Ruder - und zeitigt absurde Folgen. Spannend, anspruchsvoll und voll schwarzem Humor: Mit der Kriminalstory vor politischem Hintergrund, die durchaus Parallelen zu Verbrechen der jüngeren Zeit aufweist, hat Kratochvil ein an Paradoxa reiches, labyrinthisches Gleichnis für eine grausame und abartigabsurde Zeit geschaffen. Ein autobiografisch inspiriertes, literarisch glänzend inszeniertes Spiel um die Themen Schuld und Strafe, Fiktion und Wirklichkeit mit Anregungen von Dürrenmatt und Nabokov, Schnitzler und Le Corbusier, geschaffen von Tschechiens brillantestem Erzähler.
Autorenportrait
Jirà Kratochvil, geboren 1940 in Brünn, erlebte seine Kindheit in der stalinistischen Diktatur der Fünfzigerjahre als lebenslang prägendes Trauma. Nach Publikationsverbot 1968-1989 erschienen seit 1990 zahlreiche Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Essays. Ausgezeichnet u.a. mit der bedeutendsten literarischen Auszeichnung Tschechiens (Jaroslav-Seifert-Preis, 1999). JirË¿Ã Kratochvil lebt in Moravsky Krumlov in Mähren.