Beschreibung
Es passiert nicht alle Tage, dass sich ein Ex-Straftäter und eine Polizistin ineinander verlieben. Dennoch geschieht genau das, als Lexie Graham und Adam Stone sich dank der Einmischung des beliebten Tacoverkäufers von Hope Harbor näherkommen. Dabei hat Lexie mit der Erziehung ihres Sohnes und einer Serie von Straftaten in Hope Harbor eigentlich alle Hände voll zu tun. Und Adam steht der Sinn gerade überhaupt nicht danach, eine Frau kennenzulernen - schon gar keine Polizistin. Doch die Funken beginnen rasch zu sprühen, als Lexie Adam bittet, einem Jungen zu helfen, der eine Karriere als Kleinkrimineller einzuschlagen droht.
Autorenportrait
Irene Hannon studierte Psychologie und Journalistik. Sie kündigte ihren Job bei einem Weltunternehmen, um sich dem Schreiben zu widmen. In ihrer Freizeit spielt sie in Gemeindemusicals mit und unternimmt Reisen. Die Bestsellerautorin lebt mit ihrem Mann in Missouri.
Leseprobe
Kapitel 1 Nicht schon wieder! Adam Stone schlug die Tür seines klapprigen Kia zu, atmete tief aus und sah sich den Schaden an. Dieses Mal schien die rustikale Hütte, in der er wohnte, verschont geblieben zu sein. Aber er würde kräftig schleifen müssen, um die obszönen Schmierereien zu beseitigen, die an den kleinen Schuppen gesprüht worden waren, in dem sich seine Schreinerwerkstatt befand. Wenigstens hatten die Vandalen dieses Mal keine Fenster eingeschlagen. Aber wo war Clyde? Adam lief über die Schotterstraße und suchte die Bäume ab, die an mehreren Stellen den Blick auf den sauberen Oregon-Strand und das stürmische kobaltblaue Meer freigaben. 'Clyde!' Keine Antwort. 'Clyde! Komm zu mir, Junge! Alles ist wieder gut.' Schweigen. Er hörte nur das unverkennbare Trillern der Wasserläufer, denen diese Bucht ihren Namen verdankte. Er biss die Zähne zusammen. Mit mutwilliger Sachbeschädigung konnte er leben. Aber sollten diese Kerle seinem Hund. Aus Richtung der Werkstatt kam ein leises Wimmern und die Schwingtür bewegte sich leicht. Er hatte sie für den herrenlosen Hund eingebaut, den er bei sich aufgenommen hatte. Adam änderte rasch die Richtung, zog die Schlüssel zum Schuppen aus seiner Tasche und sprintete los. 'Jetzt bin ich da, mein Junge. Warte!' Als er den Schlüssel ins Schloss steckte, zitterten seine Finger. Eigentlich war es verrückt, sich um einen Hund Sorgen zu machen, der nicht einmal so schlau gewesen war, einem fahrenden Auto aus dem Weg zu gehen. Wenn man für jemanden - oder für etwas - Gefühle entwickelte, machte man sich verwundbar. Er hatte schon genug Schmerz in seinem Leben erfahren und wollte sich eigentlich auf niemanden mehr einlassen. Aber er hatte das verletzte, wehrlose Tier, das er an jenem nebligen Tag am Straßenrand der Bundesstraße gefunden hatte, unmöglich liegen lassen können. Das Schloss klickte und er schob die Schuppentür auf. Aus der Ecke der Werkstatt steckte Clyde seine schwarze Schnauze hinter einem Holzstück hervor, hinter dem er sich verkrochen hatte. Wieder winselte er und seine großen braunen Augen waren angsterfüllt. Adam atmete erleichtert auf und seine Anspannung verflüchtigte sich. Clyde hatte Angst, aber er war unversehrt. Adam ging in die Hocke, hielt dem Hund die Hand hin und sprach mit sanfter Stimme: 'Alles ist wieder gut, mein Junge. Komm zu mir.' Doch Clyde rührte sich keinen Millimeter vom Fleck. Kein Problem. Er konnte warten. Adam setzte sich mit überkreuzten Beinen auf die rauen Bodenbretter und wartete. Es machte keinen Sinn, jemanden zu drängen, der noch nicht bereit war, einem anderen zu vertrauen. Das konnte schlecht ausgehen. Auch wenn man es nur gut meinte. Die kleine weiße Narbe an seiner rechten Hand war ein sichtbarer Beweis dafür. Sie stammte von dem Abend, an dem Clyde eine freundliche Geste irrtümlich als Bedrohung verstanden hatte. Inzwischen dauerte es normalerweise nicht mehr so lange, bis der Mischlingshund aus seinem Versteck kam. Keine fünfzehn Sekunden später kroch Clyde heraus und hinkte langsam auf ihn zu. Das eine Bein von ihm war nach jenem Autounfall nicht mehr richtig zusammengewachsen. Als der Hund näher kam, unterdrückte Adam nur mühsam den Drang, die zittrige Fellmasse in seine tröstenden Arme zu schließen. Er blieb regungslos sitzen, bis ihn Clyde beschnuppert hatte, seine feuchte Schnauze in seine Handfläche legte und auf seinen Schoß krabbelte. Hier lag er dann mit seinen 21 Kilo. Erst jetzt wagte Adam es, dem Hund über das Fell zu streichen. 'Niemand tut dir etwas, Kumpel. Alles ist gut.' Sein letztes Wort klang fast heiser. 'Jetzt bin ich hier und bleibe da, bis ich morgen wieder zur Arbeit muss. Wir verbringen den Rest des Sonntags zusammen. Vielleicht grille ich dir sogar einen Burger, statt dir dieses Hundefutter zu geben, das der Tierarzt empfohlen hat. Klingt das nicht verlockend?' Natürlich hatte der Hund keine Ahnung, wovon er sprach, aber Adams sanfter Tonfall schien ihn zu beruhigen. Clydes Zitte