Beschreibung
Ein eindringlicher Appell, eine leidenschaftliche Streitschrift des Autors und Bloggers für eine neue Debatte um Homophobie Nach der Ehe für alle verfestigt sich der Eindruck, für Lesben und Schwule sei so gut wie alles erreicht. Dabei ist Diskriminierung in Deutschland Alltag, nur etwa ein Drittel aller Homosexuellen etwa ist out am Arbeitsplatz, tief sitzende Ressentiments gegen Lesben und Schwule nie aufgearbeitet worden. Auch in der Mitte der Gesellschaft sind homophobe Denkmuster weit verbreitet, auch wenn diese nicht als solche wahrgenommen werden. Das liberale, aufgeklärte Selbstbild macht eine konstruktive selbstkritische Auseinandersetzung dabei oft besonders schwer: Homophob? Ich doch nicht. Meine besten Freunde sind doch homosexuell!Kram bringt den deutschen Sonderweg bei der im Vergleich zu anderen westlichen Staaten spät und leidenschaftslos eingeführten Ehe für alle in Verbindung mit der deutschen Spezialität der Homosexuellenverfolgung und den Paragrafen 175, die nie Bestandteil gesamtgesellschaftlicher Debatten war. Kram ist überzeugt: Wenn Heterosexuelle Homophobie nicht reflexhaft von sich weisen, sondern sich mit der strukturellen, gesellschaftlichen, aber auch mit der versteckten individuellen beschäftigen, könnten sie eine Menge über sich selbst und die Verfasstheit unserer Gesellschaft lernen.
Autorenportrait
Johannes Kram ist Autor, Blogger und Marketingstratege. Sein Nollendorfblog (Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber) erhielt 2016 eine Nominierung für den Grimme Online Award. Es ist eines der meistdiskutierten deutschen schwulen Blogs. Er ist Kolumnist beim medien (und BILD)- kritischen BILDblog. Die Charta der Vielfalt wählte ihn zum Themenbotschafter für den Bereich Sexuelle Orientierung und Identität. Sein medienkritisches Theaterstück Seite Eins wurde bisher in sieben verschiedenen Inszenierungen produziert. Im Querverlag erschienen:Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber Die schrecklich nette Homophobie in der Mitte der Gesellschaft (2016).
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