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Schneeschwestern

Kriminalroman

Erschienen am 24.08.2011, 1. Auflage 2011
Auch erhältlich als:
18,00 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783894017439
Sprache: Deutsch
Umfang: 352 S.
Format (T/L/B): 2.8 x 20.8 x 12.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Im Wald von Fleurville wird die sechzehnjährige Geneviève tot aufgefunden. Sie war mit drei betrunkenen Jungs zum Knutschen in den Wald gefahren, einer von ihnen gilt als gewaltbereit. Die Lokalzeitung bekommt einen anonymen Hinweis auf einen Sexualstraftäter aus Deutschland. An Verdächtigen herrscht kein Mangel. Doch dann tauchen immer mehr Ungereimtheiten auf: Woher wusste der anonyme Anrufer so unmittelbar nach dem Mord von der Tat? Und welche Rolle spielt Kristina, Genevièves beste Freundin? Ausgerechnet der vernünftige Kommissar Colbert gerät ins Trudeln; die Vorstellung, dass eine Sechzehnjährige die Täterin sein könnte, wirft ihn aus der Bahn. Für Marie Grenier von der Spurensicherung ist ein Mordfall nichts anderes als Arbeit. Und Sergeant Conrey ist leider immer zu schnell, mit allem. Auch der Mörder ist Teil des Ensembles. In ihm wirkt am stärksten, was sie alle bewegt: der vergebliche Versuch, seinen Trieben mit Vernunft beizukommen. Ausgerechnet der faule Ohayon, dem kaum einer etwas zutraut, kommt ihm auf die Spur.

Autorenportrait

MatthiasWittekindt wurde 1958 in Bonn geboren. Nach dem Studium der Architektur und Religionsphilosophie arbeitete er in Berlin und London als Architekt. Es folgten einige Jahre als Theaterregisseur. Seit 2000 ist er als freier Autor tätig, schreibt u.a. Radio-Tatorte für den NDR. Für seine Hörspiele, Fernseh-Dokumentationen und Theaterstücke wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2004 erschien sein Roman Sog (Eichborn Berlin).Wittekindt hat eine Tochter und lebt in Berlin.

Leseprobe

Der Mann im Auto beobachtet sie noch immer. Das ist kein Zufall. Es liegt daran, dass sie erst sechzehn ist. Es liegt auch daran, dass er sich sehr genau vorstellt, was sie anhat, unter ihrem dünnen Mantel. Es liegt an seiner Phantasie mehr als an ihr. Seine Phantasie ist sehr stark entwickelt. So gesehen ist auch er aufgeregt. Allerdings wird seine Aufregung immer wieder von einem Gefühl gestört, das ihn verengt und ihm Angst macht. Er weiß nämlich, dass seine Erregung nicht in Ordnung ist. Nicht bei sechzehnjährigen Mädchen. Und dieses Dilemma hatte bereits Auswirkungen auf seine Ehe gehabt. Wie schrecklich das früher war! Wenn er mit seiner Frau und seiner Tochter beim Frühstück saß, da war er immer so stumm. So geistesabwesend!, hatte seine Frau ihm vorgeworfen und gemeint, er würde sich langweilen mit ihr und seiner Tochter. Inzwischen ist das alles in Ordnung. Seit er sein Leben sauber in zwei Welten geteilt hat, kann er sich wieder normal mit seiner Frau und seiner Tochter unterhalten. Er hat sich im Griff und ist die meiste Zeit ganz normal. Das ist wichtig. Wie hätte er sonst weiter arbeiten können, wo er bei seiner Arbeit so viel mit Mädchen zu tun hat? Vor vier Jahren hätten sie ihn fast erwischt. Und nachdem die Hunde ihm schon so nah waren, dass er ihren Atem hören und riechen konnte, wusste er, dass es lebenswichtig für ihn war, sich zu kontrollieren. Am Ende war es ein Gedanke, der ihn erlöste: Wem tut schon weh, was ich denke? Ich darf nur nie wieder aus dem Auto aussteigen.

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