Beschreibung
Meena Kandasamy erzählt von dem Massaker in Kilvenami (Süd-Indien), bei dem 1968 vierundvierzig Dorfbewohner - landlose Dalit (Unberührbare) - in einer Hütte verbrannt wurden. Sie hatten sich der Kommunistischen Partei angeschlossen und das Undenkbare gewagt: die Stimme zu erheben für eine halbe Portion Reis mehr am Tag. Der Roman bezeugt den Justizskandal, in dem Polize, Politiker und Richter zum Erhalt der Macht der Grundgesitzer beitrugen. Aber was heißt, Kandasamy erzählt? Kann sie das, die 16 Jahre nach dem Massaker Geborene, der die Geschichte nur durch mündliche Berichte, Zeitungsartikel und Gerichtsakten zugänglich ist? Kandasamy zerstört lustvoll alle Erwartungshaltungen an Form und Sprache, kokettiert nicht mit Exotismus oder geübtem Storytelling.
Autorenportrait
Meena Kandasamy, geboren 1984 in Indien, ist Lyrikerin, Übersetzerin, Aktivistin und Doktorin für Linguistik. Als Tabubrecherin bekannt, von den einen bejubelt, von den anderen gehasst, thematisiert sie in ihren Gedichten die Rechte der Frauen, das Kastensystem im heutigen Indien, Prostitution und Gewalt. Durch ihr mutiges und engagiertes Auftreten, nicht erst seit der Herausgabe ihrer Gedichtbände ist sie ständigen Diffamierungen und Bedrohungen ausgesetzt. Reis& Asche ( 2014 unter dem Titel The Gypsy Goddess erschienen) ist ihr erster Roman. Sie lebt in Chennai, Indien.Bei Wunderhorn erschien zuletzt ihr Gedichtband Fräulein Militanz (2014).
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