Beschreibung
Die Tätigkeitstheorie der Kulturhistorischen Schule fand seit Mitte der 1970er Jahre Eingang in den Diskurs der westdeutschen Sonderpädagogik und diente einigen Fachvertretern - insbesondere Wolfgang Jantzen - als grundlegende Orientierung für weiterführende theoretische Studien. Zugleich wurde auch ihr Nutzen für die praktische Unterrichtsgestaltung erkannt. Solche positiven Entwicklungen spiegelt auch der vorliegende Nachdruck eines 1984 erstmals veröffentlichten Erfahrungsberichts wider. Dieser dokumentiert Teile der sehr erfolgreichen, kontinuierlichen pädagogischen Arbeit mit der gleichen Klasse einer Sonderschule für Lernbehinderte. Die Darstellung des theoretischen Konzepts ist trotz der zwischenzeitlich aufgearbeiteten Erkenntnisse der Kulturhistorischen Schule geeignet, um die dargestellte pädagogische Praxis als Anwendung der Tätigkeitstheorie erkennen zu lassen. Der aktuelle Wert der Schrift liegt in der praktisch demonstrierten Einlösung einer grundlegenden Forderung von Georg Feuser zur Integration bzw. Inklusion: Alle Kinder einer Lerngruppe sollen in Kooperation miteinander am gleichen Gegenstand und jedes auf seinem höchstmöglichen Tätigkeitsniveau entwicklungsförderliche Erfahrungen gewinnen.