Beschreibung
Eines der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte, die Sklaverei, gilt gemeinhin als längst abgeschlossen. So beging die westliche Welt 2008 den 200. Jahrestag der Abolition des Sklavenhandels im britischen Imperium. Doch Sklaverei, Sklavenhandel, Sklavenfang, zusammengefasst unter dem Begriff slaving, gibt es noch heute. Ja sogar mehr denn je sind slaving und unfreie Arbeit ein Teil der globalen Gegenwart. Sklaverei ist eines der großen und alten Themen der Weltgeschichte. Große Sklavereien und institutionalisiertes slaving, wie es sich nach 1400 im Atlantikraum und seinen Hinterländern entwickelte, hat entscheidend zur wirtschaftlich-kulturellen Integration von Imperien in der westlichen Hemisphäre beigetragen und, notabene, zur Entfaltung dessen, was heute Kapitalismus genannt wird. Heute gibt es ein neues Interesse an unfreier Arbeit und Menschenhandel. Bezahlte Arbeit ist knapp, »billige« Arbeit, Zwangsarbeit und Sklaverei dagegen üppig vorhanden - hier gibt es keine Arbeitslosigkeit. Michael Zeuske führt uns ein in die globale und zeitlich sehr weit zurückreichende Typen- und Formenvielfalt dessen, was wir mit dem Begriff Sklaverei bezeichnen. Dadurch wird deutlich, dass mit der Abolition im 19. Jahrhundert zwar der Begriff verschwunden ist, keinesfalls jedoch der Missstand, den er meint.