Beschreibung
Orte werden von Natur und Kultur geprägt, sind mit Ideen verbunden und werden erst im Gespräch mit anderen Menschen zur Heimat. In der Geobotanik geht es um die Beziehungen der Pflanzen zu ihren Wuchsorten, zum Boden und zum Klima. Der Standort, an dem Pflanzen wachsen, ist von einer langen Geschichte und vielfältigen Einflüssen der Menschen geprägt. Daher setzt geobotanisches Arbeiten stets auch die Auseinandersetzung mit Geologie, Geographie und Klimatologie, aber vor allem mit historischen Abläufen und kulturgeschichtlichen Fachgebieten voraus. Es müssen immer wieder Brücken geschlagen werden von naturwissenschaftlichen zu kulturwissenschaftlichen Themen. Diese Form von Interdisziplinarität ermöglicht es, eine Heimat zu erkennen und zu beschreiben. Über Landschaften, Heimaten und deren Pflanzen hat Hansjörg Küster in den letzten Jahrzehnten immer wieder publiziert, für Zeitungen und Zeitschriften, wissenschaftliche Veröffentlichungen, Überblicksdarstellungen und Handbücher. Oft stehen Landschaften im Mittelpunkt, die man als Heimaten verstehen kann und in denen man Menschen aus Nah und Fern integrieren kann - wenn man nur darüber spricht. Die Beiträge dieses Buches geben dafür vielerlei Anregungen.
Autorenportrait
Hansjörg Küster, geboren 1956 in Frankfurt a. M., studierte Biologie an der Universität Stuttgart-Hohenheim und promovierte dort 1985. Von 1998 bis 2022 war er Professor für Pflanzenökologie am Institut für Geobotanik der Leibniz Universität Hannover sowie einer der Initiatoren des Master-Studienganges »Landschaftswissenschaften«. Er war langjähriger ehrenamtlicher Präsident des Niedersächsischen Heimatbundes, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Naturschutzgeschichte in Königswinter am Rhein sowie Vorsitzender der Wissenschaftlichen Gesellschaft zum Studium Niedersachsens und der Reinhold-Tüxen-Gesellschaft. Veröffentlichungen u. a.: Flora. Die ganze Welt der Pflanzen (2022); Geschichte des Waldes (1998); Geschichte der Landschaft in Mitteleuropa (1995).