Beschreibung
Eine Historisierung der Wissensgenerierung durch den Bevölkerungszensus.
Wie kam es zur Entdeckung der Babyboom-Generation in den USA? Johanna A. Brumberg findet eine Antwort auf diese Frage, indem sie die Verwandlung des statistischen Aufmerksamkeitsregimes zwischen den 1940er und 1980er Jahren genauer untersucht, das den Babyboom überhaupt erst sichtbar machte und die in den geburtenstarken Jahren geborenen Menschen auf eine bestimmte Weise beschrieb.
Die Studie befasst sich mit der Produktion und Verbreitung von sozialem Wissen durch den US-amerikanischen Bevölkerungszensus und liefert damit ein Beispiel für die »Verwissenschaftlichung des Sozialen" sowie für den Prozesscharakter der Generationsrede. Erst die statistische Praxis der gesellschaftlichen Selbstbeobachtung ermöglicht es, den Babyboom als Ergebnis eines zunehmenden Kinderwunsches der white middle class in den suburbanen Vorstädten wahrzunehmen.
Brumberg leistet mit ihrer fundierten Studie einen wesentlichen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte der Bevölkerungsstatistik in den USA und entschlüsselt zugleich dominante Vorstellungen über die Ordnung der US-amerikanischen Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Autorenportrait
Johanna A. Brumberg, geb. 1981, studierte Geschichte, Öffentliches Recht und Politikwissenschaften in Regensburg, Uppsala und Göttingen. Ihre Dissertation entstand am DFG-Graduiertenkolleg »Generationengeschichte" in Göttingen, an der University of Michigan in Ann Arbor sowie am Deutschen Historischen Institut in Washington D.C.
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