Beschreibung
Unser Bild der Ureinwohner Nordamerikas ist mit vielen Unwahrheiten behaftet, die sich uns aus Büchern und Filmen eingeprägt haben: Winnetou ist eine Erfindung des Schriftstellers Karl May. Und die scheinbar typischen Stirnbänder schuf die Filmindustrie, damit die Perücken der Schauspieler halten. Was ist der Unterschied zwischen einem Tipi und einem Wigwam? Welche Aufgaben hat ein Schamane? Glaube und Kultur, Sprache und Schrift, Kleidung und Schmuck und die schicksalhafte Begegnung der Native Americans mit den Europäern sind Themen dieses hoch aktuellen WAS IST WAS Sachbuches mit vielen Fotos, Illustrationen, Landkarten und Infokästen. Iglubau im eisigen Norden, reiche Kaktusernte in der Wüste und Bisonjagd in den endlosen Weiten der Prärie: WAS IST WAS beschreibt, wie unterschiedlich Inuit, Hopi und Blackfoot lebten und was es mit dem Donnervogel oder Pocahontas auf sich hat.
Leseprobe
Als der Missionar Heckewelder im 18. Jahrhundert von den Lenape-Kindern erfahren wollte, welches Wort sie für "Baum", "Pferd" und "Fisch" gebrauchten, bekam er jedes Mal eine andere Antwort. Für Heckewelder war es zum Haare raufen. Er konnte die Sprache der Lenape nicht erlernen, so sehr er sich auch anstengte. Schließlich traf er einen Indianer, der Englisch und Lenape sprach. Der riet ihm, seine Notizzettel zu verbrennen und einfach zuzuhören. Die Indianer hatten keinen Oberbegriff für einen Gegenstand, eine Pflanze oder ein Tier, sondern setzten immer wieder ein neues Wort zusammen, das einen bestimmten Zustand erfasste, in dem sich etwas oder jemand befand. So bedeutet der Name von Tecumseh "der sich zum Sprung duckende Berglöwe". Fast ein ganzer deutscher Satz steckt in einem einzigen Wort.