Beschreibung
Am Ende des Zweiten Weltkriegs flieht die verwitwete Laura Prochaska vor den anrückenden Russen, muss aber nach einer sechswöchigen Irrfahrt in ihre Brünner Wohnung zurückkehren. Den nachfolgenden tschechisch-russischen Todesmarsch in Richtung Wien kann sie überleben. Im Brünn der k.u.k. Monarchie Österreich-Ungarn 1880 als Kind der angesehenen Familie Swadosch geboren, wird sie nach dem Ersten Weltkrieg mit Ehemann und drei Kindern tschechoslowakische Staatsangehörige und ist danach im Nazi Reichsprotektorat Böhmen und Mähren. Ihre Ruhestätte findet sie in einem Massengrab in Wien. Selbstbewusst und lebenslustig trotzt sie ihrem Schicksal. Eine deutschtschechische Geschichte, ein authentisches Kaleidoskop des Sudetenlands und einer Brünner Bürgerfamilie über zwei Generationen. Das handschriftliche Memorial der Laura Prochaska über ihre Flucht und Vertreibung 1945 aus Brünn ist eine ergreifende Schilderung des Kriegsunrechts. Es wurde von ihr unmittelbar nach der Vertreibung niedergeschrieben und ist als seltenes Zeitdokument wörtlich wiedergegeben.
Autorenportrait
Gerfrid Arnold, in Wien geboren, verbrachte die Kindheit in Niederbayern, die Jugend in Nürnberg und studierte Lehramt an Volksschulen. Zurzeit ist er als Stadtarchivar der Großen Kreisstadt Dinkelsbühl und als Schriftleiter der heimatgeschichtlichen Zeitungsbeilage der Fränkischen Landeszeitung Alt-Dinkelsbühl tätig. Neben verstreuten Veröffentlichungen in Zeitschriften und Sammelbänden publiziert er seit 1982 geschichtliche Bücher, u.a. Monografien über die Römer, Chr. von Schmid, Hexen, Juden, die Dinkelsbühler Kinderzeche, einen dreibändigen Stadtführer für Kinder und eine fünfbändige Stadtchronik. Das vorliegende Memorial der Laura Prochaska ist seine 20. Buchpublikation.