Beschreibung
In letzter Zeit begegne ich in Gesprächen immer wieder Menschen, die ihr Leben versäumen. Vor lauter Absichern kommen sie nicht in die Gänge. Sie brauchen zuerst noch die oder jene Ausbildung, bevor sie überhaupt antreten und sich um eine Arbeitsstelle bemühen.Sie machen noch mit vierzig Jahren eine neue Ausbildung. Und sie haben noch nie richtig gearbeitet. Es sind vor allem junge Menschen, bei denen ich den Eindruck habe, dass sie ihr Leben versäumen. Bei vielen Abiturienten spüre ich keine Aufbruchsstimmung. Ich kann mich noch erinnern, wie es war, als ich selbst Abitur gemacht habe. Es war das Jahr 1964. Ich wollte die Welt verändern. Ich wollte die Kirche verändern. Ich wollte die Botschaft Jesu in einer neuen Sprache verkünden. Leidenschaft hat mich damals angetrieben. Diese Leidenschaft vermisse ich heute bei vielen jungen Menschen. Vielmehr nehme ich da eher eine verzagte Stimmung wahr: Es ist alles so schwierig. Es fehlt der Mut, etwas in die Hand zu nehmen.
Autorenportrait
Anselm Grün, geboren 1945, ist Mönch der Abtei Münsterschwarzach und der bekannteste spirituelle Autor in Deutschland. Seine Bücher sind Bestseller.
Inhalt
Einleitung 6Sich absichern 11Der Mangel an Sinn 29Falsch verstandene Kontemplation 47Kreisen um sich selbst 63Sich einrichten in der Lebensmitte 75Alte Menschen, die nicht gelebt haben 87Ich habe etwas versäumt 99Psychopharmaka als Ersatz 111Die Liebe nicht versäumen 125Die christliche Tugend der Hoffnung 133Zum Schluss: Weiterfahren auf dem Meer des Lebens 155Quellen und Hinweise zum Weiterlesen 1595
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