Beschreibung
Hans Bossel, bei Kriegsbeginn junger Forstbeamter und Familienvater mit vier kleinen Kindern, erlebt den gesamten Zweiten Weltkrieg als Soldat der Wehrmacht, meist an der Front in Frankreich und Russland. Mehrfach verwundet, kehrt er erst 1947 aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Zwischen 1931 und 1947 hält er seine Erlebnisse in täglichen Tagebucheinträgen fest, die in wesentlichen Teilen in diesem Buch unverändert wiedergegeben sind, stellenweise ergänzt durch Tagebuchnotizen seiner Frau und andere Dokumente aus Kriegs- und Nachkriegszeit. Die Tagebücher haben die Entwicklungen jener Zeit aus der Sicht eines Augenzeugen festgehalten, der das täglich Erlebte knapp protokolliert, ohne zu wissen, was am nächsten Tag geschehen und wohin alles führen wird: die Verführung durch die NS-Ideologie, Siegestaumel am Kriegsbeginn, Tod und Zerstörung in erbitterten Kämpfen an der Front und im Bombenkrieg, Hunger und Verzweiflung nach dem 'Zusammenbruch'. Die Tagebücher geben einen authentischen, oft erschütternden Einblick in Leben und Denken jener Zeit aus der Sicht eines unmittelbar Beteiligten. Sie sind aber auch anrührendes Dokument einer Liebe zweier Menschen, die sich trotz Krieg und jahrelanger Trennung ihren Traum von Familie und Frieden bewahrten.
Autorenportrait
Hans Bossel wurde 1907 in Rumänien geboren, wuchs in Tübingen auf und machte dort sein Abitur. Er studierte Forstwirtschaft, promovierte 1933 in Freiburg/Br und heiratete 1934 Gertraude Gmeiner. Nach einigen Jahren als Forsteinrichter wurde er 1939 zu Beginn des Zweiten Weltkriegs eingezogen, bei Kämpfen in Russland und Frankreich mehrfach verwundet, wurde1945 Kriegsgefangener der Amerikaner und kehrte erst 1947 aus französischer Kriegsgefangenschaft zurück zu seiner Frau und den vier Kindern. Er übernahm später bis zu seiner Pensionierung die Verwaltung eines Forstamts in Nordhessen. Er starb 1981 in Bad Wildungen.