Beschreibung
Essay aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie fast alles auf unserer Erde, unterliegen auch unsere natürlichen Sprachen einem konstanten Wandel, welcher zu den Universalien einer jeder Sprache gehört. Wichtig hierbei ist jedoch die Notwendigkeit, Sprachwandel nicht als komplexes, autonomes System an sich zu begreifen, sondern die Unterscheidung verschiedener Teil- bzw. Subsysteme, sogenannte Ebenen, auf denen sich Sprachwandel teilweise unabhängig von anderen Ebenen vollziehen kann, vorzunehmen. Wir haben es bei dem Phänomen des Sprachwandels folglich mit einem ebenenspezifischen Wandel zu tun. Um die verschiedenen sprachlichen Ebenen, auf denen Sprachwandel stattfinden kann, besser begreifen zu können, greift man auf das sogenannte Zwiebelmodell der sprachlichen Ebenen zurück, das sich Sprache als eine interne gegliederte Einheit vorstellt. Die äußerste Schicht bildet hierbei die Pragmatik, welche die Schnittstelle zum Sprachgebrauch bzw. zur außersprachlichen Wirklichkeit darstellt. Je mehr man sich in das Innere des Sprachsystems begibt, desto weniger anfällig sind die einzelnen Ebenen für äußere Einflüsse: Beispielsweise benötigt eine lexikalische Einheit länger, um in den innersten Kernbereich vorzudringen als ein Fremdwort, das durch Entlehnung aus dem außersprachlichen Bereich schnell in die äußersten Schichten wie Pragmatik oder Lexik dringen kann. Den inneren Kern dieser Subsysteme bilden Phonologie, Morphologie und Syntax, der oftmals auch als Grammatik zusammengefasst wird. Der folgende Essay soll sich nun speziell mit dem phonologischen Wandel und der zweiten hochdeutschen Lautverschiebung befassen.