Beschreibung
Als er in einer Anwandlung von plötzlichem Stolz seinen alten Job gekündigt und noch keinen neuen gefunden hatte, beschloß mein Vater, Modellflugzeuge zu bauen. Mit diesem Beschluß beginnt für den zwölfjährigen David jene Zeit, die ihm stets als Paradies in Erinnerung bleiben wird. Er selbst hatte die Idee, als der Vermieter, ein launischer Puppendoktor, sich darüber beklagte, daß die Jungen heutzutage keine Modelle mehr zusammenbauen wollten, sondern sie am liebsten fix und fertig kaufen würden. Da Davids Vater, ein ehemaliger Pilot, und auch seine Mutter plötzlich ohne Arbeit sind, setzt sich die ganze Familie am Wohnzimmertisch zusammen, eine Kanne Tee auf dem Stövchen, und bastelt Dutzende von Flugzeugen pro Tag. Es folgt eine Zeit des Glücks und der Geborgenheit, die jedoch durch das Auftauchen eines unerwarteten Besuchers eine jähe Zäsur erfährt. Innerhalb kurzer Zeit erleben diese drei Menschen auf ganz unterschiedliche Weise, wie fragil ihre Idylle ist. Alte und neue Loyalitäten, Liebe und Haß fordern ihren Tribut und sorgen dafür, daß die Dinge nie mehr so sein werden, wie sie einmal waren. Mit spielerischer Leichtigkeit zeichnet Marcel Möring den Übergang von der Kindheit zum Erwachsensein nach und zeigt, daß Erinnerung nicht nur Nostalgie wecken kann, sondern auch Glück.
Autorenportrait
Marcel Möring, geboren 1957 in Enschede, gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Literaten der Niederlande. Für seinen ersten Roman "Mendel""erhielt er 1991 den wichtigsten Debütpreis des Landes, den Geertjan-Lubberhuizen-Preis, und weitere Roma