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Geborgenheit und Selbstvertrauen

Wie Babys und Kleinkinder ein gutes Körpergefühl entwickeln, Kinder fordern uns heraus

Erschienen am 15.08.2007, 1. Auflage 2007
13,00 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608944730
Sprache: Deutsch
Umfang: 189 S., 16 Fotos
Format (T/L/B): 1.6 x 20.7 x 12.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Für die gesunde Entwicklung des Kindes spielt die Körperwahrnehmung eine bedeutende Rolle. Tasten, fühlen, den eigenen Körper erfahren, sich koordiniert bewegen: Das sind wichtige Voraussetzungen, damit ein Kind sein körperliches, aber auch seelisches Gleichgewicht findet und mit Selbstvertrauen in die Welt hineinwächst. Eltern können eine Menge dazu beitragen. Ihrem Baby vermitteln sie durch zärtlichen Hautkontakt und Schaukelbewegungen wohlige Körperempfindungen und das Gefühl der Geborgenheit. Sie brauchen dabei keine Sorge zu haben, dass sie ihr Kind verwöhnen. Später, wenn das Kind laufen gelernt hat, können sie ihm helfen, sein Körpergeschick weiter zu entwickeln - zum Beispiel, indem sie es aktiv und bewusst in alltägliche Tätigkeiten einbeziehen. Wenn sie ihrem Kind viel Bewegungsfreiheit gönnen, lernt es, seine Körperfähigkeiten ausgiebig zu erproben. Dieses Buch bietet nicht nur praktische Anregungen für den Alltag, sondern auch eine reichhaltige Sammlung an Fühl- und Bewegungsspielen für kleine Kinder von 0 bis 3 Jahren.

Autorenportrait

Rita Steininger hat Ethnologie (M.A.), Politikwissenschaft, Anthropologie und Humangenetik studiert und eine Journalistenausbildung absolviert, die ihr besonderes Interesse am Thema Kommunikation geweckt hat. Heute arbeitet sie hauptsächlich als freie Lektorin und Sachbuch- Autorin mit den Schwerpunkten Erziehung, Gesundheit und Entwicklungsförderung. Sie ist Mutter von zwei Kindern.

Leseprobe

Einleitung ?Geborgenheit erleben wir dann, wenn unsere körperlichen Bedürfnisse befriedigt werden und uns vertraute Menschen ein Gefühl von Nähe geben.? REMO H. LARGO, Kinderjahre Rund drei Jahrzehnte sind vergangen, seitdem die Amerikanerin Jean Liedloff mit ihrem Buch ?Auf der Suche nach dem verlorenen Glück? großes Aufsehen erregte. Noch heute sorgt das Werk in einschlägigen Kreisen für Gesprächsstoff. Die Autorin erzählt darin von ihrem zweijährigen Aufenthalt bei den Yequana-Indianern im venezolanischen Urwald. Sie fühlte sich dort von einer Atmosphäre der Zufriedenheit und Harmonie umgeben, die sie faszinierte. Nach zwei Jahren Feldforschung war sie überzeugt, die Ursache für dieses Phänomen herausgefunden zu haben: Es liege am Umgang der Indianer mit ihren Kindern. Bei diesen Menschen existiere noch ein natürliches Wissen um die ursprünglichen Bedürfnisse von Babys und Kleinkindern, das in unserer zivilisierten Welt verloren gegangen sei. Eine zentrale Bedeutung nimmt in Liedloffs Werk der Begriff ?Kontinuum? ein, den die Autorin so definiert: Die Bedürfnisse und Erwartungen jedes Menschen sind durch Erfahrungen geprägt, die er im Verlauf seiner vorgeburtlichen Entwicklung gemacht hat. Diese Erfahrungen gilt es in der weiteren Entwicklung ohne Unterbrechung fortzusetzen. Nur so können unsere Bedürfnisse befriedigt und wir auf Dauer glücksfähig werden. Liedloff unterscheidet zwischen ?Kontinuum-Kindern? und ?Nicht-Kontinuum-Kindern?. Zu den Kontinuum-Kindern gehören nach ihrer Auffassung die Babys der Yequana und anderer traditioneller Völker. Sie werden von Geburt an ständig am Körper der Mutter getragen, bis sie selbstständig laufen können. Sie werden gestillt, wann immer sie danach verlangen, und müssen auch nachts auf den Körperkontakt mit der Mutter nicht verzichten. Diese Si tuation stimmt mit ihren vorgeburtlichen Erfahrungen im Mutterleib - Getragenwerden, Wärme und Körperkontakt - vollkommen überein. Die Kinder sind zufrieden, weil ihre Bedürfnisse und Erwartungen erfüllt sind. Anders die Nicht-Kontinuum-Kinder der so genannten zivilisierten Welt: Sie müssen viele Stunden des Tages in starren Betten verbringen, wo sie statt Spür- und Schaukelerfahrungen Leere und Bewegungslosigkeit vorfinden. In dieser Situation sind sie gänzlich abgeschnitten von den Bedingungen, die ihnen aus dem Mutterleib vertraut sind. Auf diese schmerzliche Trennung reagieren sie mit Weinen, Angst und wachsender Unzufriedenheit. Das Fazit der Autorin fällt entsprechend eindeutig aus: Die Situation der Säuglinge bei traditionellen Völkern unterscheide sich von der in unserer westlichen Welt ?wie Tag und Nacht?. Dieser Unterschied macht sich nach ihrer Auffassung in der weiteren Entwicklung des Kleinkindes bemerkbar. Ein Baby, das von Anfang an ständig getragen wurde, hat gelernt, seine Körperbewegungen exakt auf die seiner Mutter abzustimmen. Es hat ein gutes Körpergefühl entwickelt, seine Körperfähigkeiten optimal entfalten können und dadurch frühzeitig gelernt, selbstständig zu werden: ?Das Selbstvertrauen nimmt so rapide an Tiefe und Umfang zu, dass es jedem, der nur Kinder der Zivilisation kennt, welche der vollständigen Erfahrung des Getragenwerdens beraubt sind, erstaunlich vorkommen muss.? (Liedloff 2005, S. 103) So weit klingt das einleuchtend. Doch es ist klar, dass sich die Lebensweise der Yequana und anderer traditioneller Völker nicht eins zu eins auf unsere Verhältnisse übertragen lässt. In unserer Gesellschaft ist es kaum denkbar, dass eine Mutter ihr Kind täglich von früh bis spät bei sich am Körper trägt. Abgesehen davon treffen die Zustände, die Jean Liedloff in ihrem Buch so heftig - und wohl etwas überzogen - kritisierte, auf unsere Verhältnisse nicht wirklich zu. Welche Eltern würden etwa ihr Baby stundenlang im Bettchen liegen und schreien lassen, damit es sich möglichst rasch an die ?harte Wirklichkeit? gewöhnt? Auch wir kennen Möglichkeiten, unseren Kindern

Inhalt

Einleitung 1. Im eigenen Körper zu Hause sein Die drei Grundsinne und ihre Bedeutung Der Hautsinn Der Muskel und Stellungssinn Der Gleichgewichtssinn Von den Sinnen zur Wahrnehmung Zusammenarbeit ist alles Wahrnehmung entwickelt sich stufenweise Wie die drei Grundsinne zusammenwirken Wenn die Wahrnehmung gestört ist 2. Schwangerschaft und Geburt Die Entwicklung des Kindes im Mutterleib Der Hautsinn erwacht Muskelspiele Schaukelnd im Gleichgewicht Bewegung tut dem Baby gut Wenn Gleichgewichtsreize fehlen Schwangerschaftsbegleitung mit Akupunkt-Massage Gut vorbereitet auf die Geburt Selbstbehandlung einfach gemacht 3. Das erste Lebensjahr Die Bedürfnisse des Säuglings erkennen Wertvoller Körperkontakt Tragen heißt nicht verwöhnen Und wo bleiben die Bedürfnisse der Eltern? Die Entwicklung des Kindes Die ersten sechs Monate Von sechs bis zwölf Monaten Mögliche Probleme in der körperlichen Entwicklung Warum schreit das Baby so? Ruhiges Baby, zufriedenes Baby? Wenn das Krabbeln ausbleibt Wichtige Spürerfahrungen Stillen Wickeln und Baden Babymassage Körper und Seele streicheln Körperkontakt als wohlige Einschlafhilfe Pucken eine besondere Art, Halt zu geben Schaukelnd im Gleichgewicht Das Baby tragen Mit Musik in Bewegung Das Baby spielerisch fördern: die schönsten Spielanregungen Streicheln, kitzeln, schmusen Spaß im Nass Greifen und Tasten Immer in Bewegung KniereiterVerse Musikalisch ins Land der Träume PEKiP Spielen in der Gruppe Die Grundidee PEKiPSpiele für zu Hause 4. Das zweite Lebensjahr Die Entwicklung des Kindes Von 12 bis 24 Monaten Mögliche Probleme in der körperlichen Entwicklung Rühr mich nicht an! Ich spüre ja nichts! Das Kind im Alltag fördern Das ist mein Körper Kleiner Helfer im Haushalt Der häusliche Spielplatz Fundgrube Küche Erstes Malen und Basteln Treppauf, treppab Raus aus den vier Wänden! Draußen ist Spielen am schönsten Spiele zum Fühlen und Bewegen Fühl doch mal! Mit Händen und Füßen Koordination und Körpergeschick Schaukeln, fliegen, rutschen Laufen, springen, tanzen 5. Das dritte Lebensjahr Die Entwicklung des Kindes Von 24 bis 36 Monaten Mögliche Probleme in der körperlichen Entwicklung Aus dem Gleichgewicht Muskulatur: Auf die Spannung kommt es an Die Initiative des Kindes fördern Rücksicht am falschen Platz Helfen im Alltag Das Kinderzimmer: (Spiel-)Raum für Bewegung und Phantasie. Gute Spielsachen für das dritte Lebensjahr Warum Spielen für ein Kind so wichtig ist Spiele zum Fühlen und Bewegen Berührungen von zart bis kräftig Den eigenen Körper spüren Geschickte Hände, flinke Finger Mit Tempo um die Wette Ganz schön Muskeln! Wachsendes Körpergeschick Alles in Balance 6. Vom Körpergefühl zum Selbstvertrauen Freilandpädagogik - ein außergewöhnliches Projekt Der Erfolg siebenfach bestätigt Freilandkinder sind anders: Gespräch mit Edeltraud Prokop und Fini Rüping Anhang Adressen und Internet-Links Literatur Musik und HörbuchCDs Bildnachweis Dank Register Zur Autorin

Schlagzeile

Das Geheimnis zufriedener Kleinkinder

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