Beschreibung
Die wenigen Stunden, die der Familienvater sich verspätet, und während derer die Frau und die beiden jugendlichen Kinder wartend am Abendessenstisch sitzen, genügen, um aus der sorgfältig ausbalancierten Kleinfamilie einen Haufen zersprengter Einzelteile zu machen. Die drei sitzen vor einem Berg Muscheln, die sich eklig schmatzend öffnen und die eigentlich niemand außer dem Vater gerne ißt, und sie beginnen in dieser unerwarteten Auszeit miteinander zu sprechen. Es entsteht so plötzlich wie überraschend ein Riß in der familiären Scheinidylle. Der Vater wird besichtigt und es bleibt nicht besonders viel übrig von diesem Mann und seiner fragwürdigen väterlichen Autorität. Birgit Vanderbeke läßt das Labor Familie in die Luft fliegen, sie zieht den Stöpsel, und durch eine kleine Veränderung in der Versuchsanordnung kommen der repressive Mief und der kleinbürgerliche Ehrgeiz, aber auch die versteckte Liebe zutage.