Beschreibung
Das Kompendium zum Nationalsozialismus - von einer jungen Historikergeneration glänzend geschrieben Wo lag das Machtzentrum des 'Dritten Reiches'? Wer plante den Judenmord, und wer wagte Widerstand gegen Hitlers Regime? Wie profitierten die deutschen 'Volksgenossen' von Krieg und Barbarei? Diese und zahlreiche andere Fragen beantwortet die kompakte und verständlich geschriebene Einführung und liefert dabei nicht nur einen kompetenten Überblick, sondern ermöglicht auch tiefe Einblicke in neue Forschungserkenntnisse und aktuelle Debatten.Die Zeit des Nationalsozialismus ist jene Phase der deutschen Geschichte, die wohl am besten erforscht ist und das größte Interesse beim Publikum erfährt. Untersuchungen zu einzelnen Aspekten des 'Dritten Reichs' sind daher in großer Zahl vorhanden, bislang fehlte jedoch ein leicht verständlicher und gut lesbarer Überblick, der zugleich die neuesten Ergebnisse der zeithistorischen Forschung berücksichtigt. Das vorliegende Buch schließt diese Lücke und bietet eine kompakte und umfassende Einführung in alle wichtigen sowie bislang vernachlässigten Fragen und Interpretationen zum 'Dritten Reich'. Ein unverzichtbares Buch für jeden, der sich für die Geschichte des Nationalsozialismus und seiner Folgen interessiert.Aus dem Inhalt Der 'Führer' und seine Partei Volksgemeinschaft und Vernichtungskrieg Nachgeschichte und Gegenwart des Nationalsozialismus- Umfassend, systematisch, gut lesbar Auch für Schule und Studium geeignet Die Herausgeber und Autoren zählen zu den besten Köpfen der jüngeren Historikergeneration Ausstattung: mit Abbildungen
Autorenportrait
Winfried Süß, geboren 1966, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Für seine Dissertation erhielt er den Promotionspreis der Universität München und den Forschungspreis der deutschen Ärzteschaft.
Leseprobe
Woher diese Gewalt? Woher diese destruktive Dynamik? Die nationalsozialistische Massenbewegung kam aus der Mitte der deutschen Gesellschaft, ?berw?igte die Weimarer Demokratie und brachte Verheerung und Tod ?ber Europa. Die Suche nach den Wurzeln ihrer Zerst?rungskr?e hat Generationen von Historikern besch?igt und besch?igt sie noch heute. Auch wenn die Zahl derjenigen, die die NS-Herrschaft unmittelbar miterlebt haben, von Tag zu Tag kleiner wird, steht die Geschichte der braunen Diktatur mehr als jedes andere zeithistorische Thema im Blickfeld der ?fentlichkeit. Vergangen ist diese Vergangenheit auch mehr als 60 Jahre nach dem Sieg der Alliierten ?ber das ?Dritte Reich? also keineswegs, und ihre Deutung bleibt in vieler Hinsicht strittig. Historisch Interessierte stehen angesichts der kaum ?berschaubaren F?lle an Literatur vor dem Problem, einen zuverl?igen ?erblick zu gewinnen. Dabei will ihnen diese Einf?hrung helfen und auf knappem Raum ?ber zentrale Themen der NS-Geschichte informieren. Anmerkungen und bibliographische Hinweise sind auf das Notwendige beschr?t. Den Autorinnen und Autoren ging es nicht um Vollst?igkeit, sondern um die pointierte Schwerpunktsetzung, etwas was gerade f?r Studierende der neuen Bachelor-Studieng?e immer wichtiger wird. Alle Beitr? verkn?pfen Darstellung und Forschungs?berblick; sie ziehen Bilanz, vermessen die Themenfelder, benennen Kontroversen und wollen so zur weiterf?hrenden Lekt?re anregen. Vier Perspektiven waren pr?nd f?r die Konzeption dieser Einf?hrung: Die erste ist geographisch bestimmt. Immer deutlicher hat die neuere Forschung gezeigt, dass der Nationalsozialismus Teil einer europ?chen Gewaltgeschichte der Moderne war. Daher stellt der Band die deutsche Entwicklung in den Kontext autorit?r und faschistischer Regime, die vielerorts die liberalen Demokratien beiseitedr?ten; er fragt nach der Wahrnehmung des ?Dritten Reiches? im Ausland und richtet den Blick auf die territoriale Expansion der NS-Herrschaft. Damit verbunden ist zweitens eine Verschiebung der zeitlichen Perspektive. W?end ?ere Darstellungen zur Geschichte des ?Dritten Reiches? oft das Jahr 1933 als analytischen Fluchtpunkt w?ten und so den Akzent auf das Scheitern der Weimarer Demokratie, die Machteroberung und Herrschaftsstabilisierung der Nationalsozialisten setzten, richtet diese Einf?hrung ihren Fokus st?er auf das Jahr 1939. Hierdurch r?ckt die Radikalisierungsdynamik der nationalsozialistischen Diktatur in den Kriegsjahren in den Mittelpunkt, und Fragen nach Opfern, T?rn und Handlungsspielr?en im nationalsozialistischen Rassenkrieg stellen sich mit neuer Eindringlichkeit. Nicht nur der Krieg nach ?au?n?, auch der Krieg nach ?innen?, an der ?Heimatfront? des ?Dritten Reiches?, ist in den vergangenen Jahren intensiv diskutiert worden und damit die in der Konsequenz vielfach t?dliche Ambivalenz von Inklusion und radikalisierter Exklusion. Inwieweit verwandelte sich die deutsche Gesellschaft in die ?k?fende Volksgemeinschaft?, die der nationalsozialistischen F?hrung vorschwebte? Die Frage nach den Anziehungs- und Bindekr?en der NS-Diktatur f?hrt zu einer dritten Leitperspektive, die sozialgeschichtlichen Zug?en breiten Raum gibt. Dabei geht es in erster Linie um die Teilhabe von Individuen oder sozialen Gruppen am NS-Regime. Mancher wird gesonderte Beitr? zur Verfolgung politischer Gegner oder zur Entwicklung einzelner politischer Institutionen im ?Staat Hitlers? vermissen. Wir haben uns daf?r entschieden, diese Themen in die Beitr? zu integrieren. Auf diese Weise l?t sich Gewalt als konstituierender Faktor des NS-Regimes in ganz unterschiedlichen Wirkungszusammenh?en darstellen, und das Grundprinzip nationalsozialistischer Gesellschaftspolitik tritt scharf konturiert hervor: die Politisierung des Sozialen im Zeichen der Rassenideologie. Deutlich wird zudem, dass Macht keine statische, an einzelne Institutionen gekoppelte Gr?? war, sondern ein dynamisches Element. Auch in der Diktatur musste Herrschaft immer wi Leseprobe