Beschreibung
Der Star der Sterne Seit Menschen die Augen gen Himmel richten, haben vor allem die Sterne sie fasziniert. Mythen, Legenden und bizarre Theorien verbinden sich mit den geheimnisvollen hellen Punkten am nächtlichen Himmel. Die Frage des Kinderliedes 'Weißt du, wie viel Sternlein stehen' können zwar auch die Physiker Harald Lesch und Jörn Müller nicht endgültig beantworten. Aber sie erzählen, woraus ein Stern besteht, warum er leuchtet, wie er geboren wird und wie er stirbt. Von Roten Riesen, Weißen Zwergen, Supernovae und Pulsaren ist die Rede, was Doppelsterne so alles erleben und wie die ersten Sterne im Universum entstanden sind. Anschaulich erzählt, doch immer auf Augenhöhe mit den neuesten Erkenntnissen der Astrophysik.
Leseprobe
Um es gleich vorwegzunehmen: Dieses Buch hat mit Astrologie nichts zu tun! Auch wenn der Titel gewisse Hoffnungen wecken sollte, so werden wir, stur, wie wir sind, nicht vom geraden Weg der reinen Wissenschaft abweichen. Alle, die etwas anderes erwarten, sollten dieses Buch besser gleich gegen einen Mondkalender tauschen. Doch denen, die sich einen ?erblick verschaffen wollen ?ber das Wesen der Sterne und die Vielfalt der Erscheinungsformen, kann das Buch eine kurzweilige Lekt?re sein. Allerdings: Ein bisschen ?Mitdenken? sollte schon sein. Zwar sind wir der Meinung, dass es gut ist, Wissenschaft unterhaltsam zu vermitteln. Doch Wissenschaft nur zur Unterhaltung - das klappt nicht. Wissen wird einem nicht geschenkt, man kommt um ein gewisses Ma?an geistiger Anstrengung nicht herum. In diesem Sinne: ?Per aspera ad astra?, wie die Lateiner sagen. Es f?t einem nichts in den Scho? Kapitel 1 Von der Astronomie zur Astrophysik Der Himmel ist unser Guckloch auf die B?hne des Kosmos. Dort wird ganz gro?s Theater gespielt. St?cke von grenzenloser Erhabenheit, Wucht und Dramatik. Kant, der ?Alte aus K?nigsberg?, hat einmal gesagt: ?Zwei Dinge erf?llen das Gem?t mit zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht: der gestirnte Himmel ?ber mir und das moralische Gesetz in mir.? Versuchen wir zu verstehen, was den Philosophen Kant zu dieser Aussage bewegt hat. Das moralische Gesetz kann als eine objektive, rationale Regel begriffen werden, nach der sich der freie menschliche Wille vern?nftigerweise zu richten bereit ist. Dabei verleiht der Begriff ?Moral? dieser Regel erst ihren hohen Stellenwert. Salopp gesprochen ist Moral eine Art Gleitmittel zum Abbau sozialer Reibungen zwischen den Individuen. Sozialwissenschaftler w?rden es vermutlich anders ausdr?cken. Vielleicht w?rden sie sagen: Moral ist ein Wertekanon, der in einer Gruppe von Individuen ein einvernehmliches Mit- und Nebeneinander m?glich macht. In diesem Sinne setzt Moral ein Bewusstsein f?r ?Gut? und ?B?se? voraus. Man k?nnte daher sagen: Das moralische Gesetz ist das gef?hlte innere Gewissen, das uns ermahnt: ?Du sollst!? beziehungsweise ?Du sollst nicht!? Nat?rlich ist das moralische Empfinden individuell ausgepr?. Die Bandbreite der Charakterz?ge reicht vom Heiligen bis hin zum Verbrecher. Demnach bemisst sich der moralische Rang des Individuums daran, in welchem Umfang es sich seiner inneren Stimme verpflichtet f?hlt. Ein isoliertes, nur sich selbst verantwortliches Wesen w?rde vermutlich auch ohne Moral kaum in einen Gewissenskonflikt geraten, da sich Moral wohl erst in der Haltung gegen?ber anderen zeigen kann. Doch innerhalb einer Gruppe, einer Population, ist ein gewisses Ma?an Moral unverzichtbar. Dort bedarf es einer Leitlinie, einer Richtschnur, an der sich das individuelle Handeln wie auch das Verhalten gegen?ber anderen orientieren kann. Damit Konfliktbew?igung funktioniert, muss der moralische Verhaltenskodex, das moralische Gesetz, nicht nur von allen Individuen akzeptiert sein, vielmehr m?ssen auch alle Individuen imstande sein, ihm Folge zu leisten. In dem ebenfalls von Kant formulierten Satz: ?Handle stets so, dass die Maxime deines Handelns jederzeit als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten k?nne?, kommt das klar zum Ausdruck. Auf Erden ist der Mensch vermutlich das einzige Gesch?pf, das eine gewisse innere Verpflichtung gegen?ber seiner Umwelt verinnerlicht hat. Auf einen kurzen Nenner gebracht: Erst gelebte Moral macht den Homo sapiens zum Menschen. Im Gegensatz zur Spezies Mensch kennt die Natur keine Moral. Manche sagen: ?Die Natur ist grausam.? Aus der Perspektive eines vom Schicksal gebeutelten Individuums mag man dieser Ansicht zustimmen. Objektiv betrachtet erweist sich diese Meinung jedoch als falsch. In der Natur gelten andere Gesetze, keine moralischen, sondern eben Naturgesetze. An die Stelle der freien Entscheidung zwischen einem ?Du sollst nicht!? und einem ?Ich mache es trotzdem!? setzt die Natur ein kompromissloses ?Du kanns Leseprobe