Beschreibung
Ein eindrucksvolles Plädoyer für ein weltoffenes Deutschland und die erste tiefgreifende Auseinandersetzung mit den Morden der Zwickauer Zelle - brillant formuliert von Navid Kermani. Wir Deutschen, so heißt es, müssten endlich wieder ein normales, ein unverkrampftes Verhältnis zur Nation haben. Dass seit der Wiedervereinigung 150 Menschen fremder Herkunft aus "Liebe zum Vaterland" ermordet wurden, hat Deutschland allenfalls am Rande registriert. Erst die Mordserie der Zwickauer Terrorzelle alarmierte die Öffentlichkeit. Es stellt sich die Frage: Wenn Patriotismus bis heute so oft in Gewalt umschlägt, ist er dann überhaupt eine Tugend? Der Schriftsteller Navid Kermani, einer der wichtigsten Intellektuellen Deutschlands, glaubt das nicht - und beruft sich dabei auf die deutsche Literatur. Vor allem Lessings Absage an den patriotischen Enthusiasmus ist für ihn Vorbild. Kermani liefert eine brillante Analyse des rechtsradikalen Terrorismus und geht der Frage nach, warum sich Deutsche aus der Mitte der Gesellschaft radikalisieren.
Autorenportrait
Navid Kermani, geboren 1967, lebt als Schriftsteller in Köln. Er ist habilitierter Orientalist, Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Hamburger Akademie der Wissenschaften. Für sein akademisches und literarisches Werk ist er vielfach ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem Hannah-Arendt-Preis. Aufsehen erregte 2011 sein monumentaler Roman Dein Name.
Schlagzeile
"Wer nach den Gründen für den rechtsnationalen Terror sucht, wird sie auch in der Mitte der Gesellschaft finden." Navid Kermani