Gegenstand des Bandes sind die kulturellen Traditionen Kroatiens. Auf einer Konferenz der Kroatischen Akademie der Wissenschaften (HAZU) wurden im Dezember 1999 die nun vorliegenden Beiträge vorgetragen. Sie beleuchten die besonderen Facetten der kroatischen Kultur sowie die vielfältigen deutsch-kroatischen Kultur- und Literaturbeziehungen und erbringen neue Befunde zur Entwicklung der kroatischen Sprache und Literatur, zu Kunst und Volkskultur sowie Gliederung des kroatischen Kulturraumes. Im politischen Spannungsfeld zwischen Habsburg, Ungarn und Venedig haben die mächtigen Nachbarn ihre Spuren in der kroatischen Welt hinterlassen. In der neueren Geschichte erschwerte das Schwanken zwischen 'Jugoslawismus' und kroatischem Autonomismus die Ausbildung der sprachlichen und kulturellen Identität der Kroaten. Erst nach dem Zerfall des jugoslawischen Vielvölkerstaates lassen sich die Sedimente der eigenständigen kroatischen Kultur ungehindert nachzeichnen.

1954-1960: Studium an den Universitäten Marburg/Lahn, FU Berlin, Beograd/Jugoslawien, Frankfurt/Main1960: Promotion1960-1962: Lektor für deutsche Sprache an der Universität Zagreb1962-1969: Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Frankfurt/M.1969: Habilitation1969-2003: ordentlicher Professor für Slavische Philologie und Direktor des Seminars für Slavische Philologie der Georg-August-Universität Göttingen.Seit 1987 leitet Reinhard Lauer die Kommission für Interdisziplinäre Südosteuropa-Forschung sowie seit 2003 die Kommission für den Index deutscher Rezensions-Zeitschriften der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.