Das Geschichtsbild der Ilias
Eine Untersuchung aus phänomenologischer und narratologischer Perspektive, Hypomnemata 163, Untersuchungen zur Antike und zu ihrem Nachleben
Erschienen am
13.02.2007, 1. Auflage 2007
Beschreibung
Bereits vor und auch jenseits von Geschichtsschreibung vergegenwärtigen sich Menschen ihre Vergangenheit. In der Memoria der antiken Griechen nahm die Ilias einen herausragenden Platz ein. Dieser Tatsache trägt Jonas Grethlein Rechnung. Er entwickelt einen phänomenologischen Geschichtsbegriff, der es erlaubt, das Geschichtsbild der Ilias nicht nur als defiziente Vorstufe zur Historiographie zu sehen, sondern in seinem eigenen Recht zu analysieren. Der erste Teil der Studie untersucht das Bild, das die epischen Helden von ihrer Vergangenheit haben. Der zweite Teil ist dem Geschichtsbild gewidmet, das der Ilias selbst zugrunde liegt. Auf der Grundlage erzähltheoretischer Reflexionen wird hier die narrative Komplexität der Ilias als Ausdruck ihres Geschichtsbildes gedeutet. Damit leistet Das Geschichtsbild der Ilias einen Beitrag zur Kulturgeschichte des archaischen Griechenlands und eröffnet zugleich einen neuen literaturwissenschaftlichen Blick auf das Epos.
Autorenportrait
Dr. Jonas Grethlein ist Privatdozent in Freiburg und Leiter der dort angesiedelten Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe »Geschichtsbilder in der griechischen Literatur der Archaik und Klassik«.
Leseprobe
Phenomenological and narratological approaches are the basis on which the idea of history in the Iliad is analysed. The first part examines the relations of the heroes to the past. The second part reads the narrative form of the Iliad as an expression of the underlying idea of history.>