Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783515128414
Sprache: Deutsch
Umfang: 658 S., 2 s/w Illustr., 4 s/w Tab., 6 Illustr.
Format (T/L/B): 4.5 x 24.6 x 18.2 cm
Einband: gebundenes Buch
Beschreibung
Die Antike war die Epoche der Hauswirtschaft. Moritz Hinsch vertritt diese alte These für das klassische Griechenland mit grundlegend neuer Ausrichtung. Der Haushalt blieb die zentrale wirtschaftliche Organisationseinheit, gerade weil seine flexible institutionelle Ordnung die Anpassung an die expandierende Geldwirtschaft im Mittelmeerraum erlaubte. Auch die philosophischen Abhandlungen zur Ökonomik, der Kunst der Haushaltsführung, bewertet Hinsch neu. Diese Texte waren keine praktischen Fachbücher, aber sie geben Auskunft über Grundprinzipien der griechischen Hauswirtschaft. Sie waren literarisch gestaltete Beiträge zu einem normativen Diskurs über Reichtum und Erwerb. Die Zeitgenossen der klassischen Zeit empfanden diese Themen zunehmend als problematisch, weil die gesteigerte Statuskonkurrenz alle Haushalte dazu zwang, effizienter zu wirtschaften und ihren Nutzen zu maximieren. Die zu diesem Zweck verfolgten Strategien waren komplex: Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der Ehe, Kooperation unter Verwandten und der rationalisierte Einsatz von Sklaven, aber auch die Investition in soziales und symbolisches Kapital durch ostentativen Konsum und ehrenhaftes Geschäftsgebaren.
Autorenportrait
Moritz Hinsch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Alte Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er forscht zu Wirtschaft und Gesellschaft im antiken Griechenland und Rom, zur antiken Komödie als historischer Quelle und zur Rezeption antiker politischer Theorie in Mittelalter und Früher Neuzeit.
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