Beschreibung
Die Hauptstadt der Schokolade hält den Atem an! Während der Weltmeisterschaft der Chocolatiers im belgischen Brügge wird eine von Kopf bis Fuß in Schokolade gehüllte Frauenleiche gefunden. Kulinaristik-Professor Adalbert Bietigheim, der als Juryvorsitzender des Wettbewerbs nach Brügge gereist ist, findet schon bald heraus, dass einer der Chocolatiers der Mörder sein muss. Wird Bietigheim ihn rechtzeitig ausfindig machen können, bevor er selbst als überlebensgroßes Praliné endet?
Autorenportrait
Carsten Sebastian Henn, geboren 1973 in Köln, arbeitet als Schriftsteller, Weinjournalist und Restaurantkritiker. Er ist Chefredakteur des Gault& Millau WeinGuides sowie Redaktionsleiter Deutschland des Weinmagazins Vinum. In St. Aldegund an der Mosel besitzt er einen Steilstweinberg mit alten Rieslingreben, den er selbst bewirtschaftet. Wenn er einmal nicht seiner Leidenschaft fürs Kochen nachgeht, ist er auf der Suche nach neuen Gaumenfreuden.
Leseprobe
Kapitel 1Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen""nämlich viel zu schnell zu Ende.Die Dampflok hielt schnaubend und mit quietschenden Bremsen im Bahnhof der westflandrischen Stadt Brügge, der wie eine Insel des Lichts im Dunkel der herbstlichen Nacht aufgetaucht war.Natürlich dampfte der Zug nicht, schließlich war dies das 21. Jahrhundert, doch für Prof. Dr. Dr. Adalbert Bietigheim, Inhaber von Deutschlands einzigem Lehrstuhl für Kulinaristik, fühlte es sich so an. Schließlich strahlte Brügge Tradition und Historie aus, wie eine gute Tasse Tee Wärme und Wohlgefühl. Gerade war ihm allerdings nicht nach Tee, und das wollte wirklich etwas heißen. Gerade war ihm nach Zorn, gerechtem Zorn. Kaum aus dem Zugabteil gestiegen, ging Adalbert forschen Schrittes zur Lok, seinen Foxterrier Benno von Saber ungestüm bellend im Schlepptau. Mit dem goldenen Knauf seines Gehstocks pochte er erbost an die Scheibe des Führerhauses. Das Fenster wurde zur Seite geschoben.Von einem mampfenden Mann, eine Tasse heißen Tee in der Hand " Bietigheim erschnupperte eine Feld-Wald-und-Wiesen-Schwarzteebeutelmischung. So einer war das also.»Goedenavond«, grüßte der Mampfer ihn.
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