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Die Ritter der vierzig Inseln

Roman

Erschienen am 23.02.2009
Auch erhältlich als:
16,95 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453266278
Sprache: Deutsch
Umfang: 399 S.
Format (T/L/B): 3.8 x 22 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Reise in eine phantastische Welt - das Abenteuer beginnt . Es ist eine fremde und phantastische Welt, in die der junge Dima eines Tages ganz plötzlich versetzt wird: ein Archipel aus vierzig Inseln, auf denen zahlreiche andere Jugendliche leben, die alle auf dieselbe magische Weise dort hingekommen sind wie Dima. Aber es ist keine friedliche Welt - denn es heißt, nur wer alle Inseln erobert, darf nach Hause zurück. Für Dima beginnt das Abenteuer seines Lebens. Eigentlich hatte Dima geglaubt, er würde eine ganz normale Jugend in einer russischen Kleinstadt verleben. Jedenfalls bis zu dem Tag, als ihn ein Fotograf im Park um ein Bild für die Zeitung bittet. Dima stellt sich in Positur, der Fotoapparat klickt - und plötzlich findet sich der Junge in einer völlig anderen Welt wieder: einem magischen Archipel aus vierzig kleinen Inseln, umgeben von einem endlosen Meer. Auf jeder dieser Inseln steht eine Burg mit Wachturm, von der sich Brücken zu den jeweiligen Nachbarinseln spannen. Und jede dieser Inseln beherbergt etwa ein Dutzend andere Jugendliche, die alle auf dieselbe Weise hierher geholt wurden wie Dima. Zwischen den Inselbewohnern findet ein »Spiel« statt: Sie treffen sich auf den Verbindungsbrücken und bekämpfen sich mit Schwertern - denn es heißt, derjenige, der alle Inseln erobert, darf zur Erde zurück. Doch Dima will sich damit nicht abfinden. Er will wissen, wer diese phantastische Inselwelt geschaffen hat und zu welchem Zweck. Das Abenteuer beginnt . Nach "Wächter der Nacht" und "Wächter des Tages" - ein neues mitreißendes Fantasy-Epos aus Russland.

Leseprobe

Früher wollte ich immer die Morgendämmerung sehen. Nein - nicht den Sonnenaufgang, da beginnt ja schon der Morgen. Sondern ich wollte genau den Moment abpassen, in dem die Nacht sich zurückzieht, in dem der dunkle Himmel fliederfarben und durchsichtig wird, mit einem Hauch Rosa im Osten. Aber es ist gar nicht so einfach, diesen Augenblick der Dämmerung zu erhaschen. Das ist fast so schwierig, wie den Moment, in dem man einschläft, bewusst zu erleben. Eben noch herrscht tiefste, stockfinstere Nacht, als hätte sie noch einmal neue Kraft geschöpft in den Stunden vor Tagesanbruch. Doch dann verändert sich plötzlich etwas, unmerklich. Es vergeht noch die eine oder andere Minute, und auf einmal bemerkst du, wie Licht in die Finsternis sickert: Schwarze, unheimliche Silhouetten verwandeln sich in gewöhnliche Bäume, der Himmel wird klar und zartviolett. Das ist die Morgendämmerung! Wahrscheinlich kommt sie, wenn man die Nacht einfach nicht mehr ertragen kann. Dann ist noch nicht Morgen, es ist einfach das Ende der Dunkelheit. Das ist die Morgendämmerung! Ein Foto für die Zeitung Es geschah in einem fremden Stadtviertel. Ich balancierte eine schmale Bordsteinkante entlang und hielt dabei die Arme gespreizt, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Das war natürlich kindisch, aber ich hatte einfach schlechte Laune. Der Sommer verlief trostlos. Dabei hatte er ganz gut angefangen: Die siebte Klasse hatte ich mit tadellosen Noten abgeschlossen und rückte gleich in die neunte Klasse vor. Das lag nicht daran, dass ich ein Wunderkind bin und den Stoff der achten Klasse in ein paar Wochen lernen kann. Es ergab sich durch eine alberne Reform, der zufolge die Schule in Zukunft im Alter von sechs Jahren beginnen sollte und die Gesamtschulzeit auf elf Jahre begrenzt wurde. Deshalb wurden wir alle von der siebten in die neunte Klasse versetzt, was uns natürlich nur recht war. Wenn man nach dem Alter gefragt wurde, konnte man nun sagen: »Ich gehe in die neunte Klasse.« Das klingt doch schon ganz anders, als wenn man sagt: »Ich bin vierzehn.« Ein feiner Unterschied, nicht wahr? Doch dann ging alles schief. Als hätten meine Freunde sich untereinander abgesprochen, fuhren sie alle gleichzeitig in irgendwelche Sommerlager oder mit den Eltern in schicke Badeorte. Einer war sogar in einem internationalen Computercamp und hatte mir ein Foto geschickt, auf dem er Arm in Arm mit zwei Amerikanern posierte. Die Amis sahen ziemlich zerknittert aus, wahrscheinlich rissen sich alle darum, mit ihnen fotografiert zu werden. Ich war ein bisschen neidisch. Noch schlimmer wurde die Lage durch die Tatsache, dass ich auch in unserem Viertel weit und breit als Einziger zu Hause geblieben war. Ich sprang von der Bordsteinkante und stand an der Ecke einer kleinen Querstraße. Es gibt ja nichts Langweiligeres, als alleine durch Straßen zu laufen, die man von Kind auf kennt. Zumal unsere Stadt, wie die meisten Städte in der Umgebung, klein ist. Sie hat zwar einen Sonderstatus, weil es bei uns Fabriken gibt, in denen Satelliten und jede Menge Geheimtechnik gebaut werden. Aber das ist höchstens für ausländische Spione interessant. Es blieb mir also nichts anderes übrig, als in der Stadt herumzuhängen und, so gut es ging, die Autorität unseres Viertels zu wahren, was hauptsächlich bedeutete, Prügeleien mit Jungs anderer Cliquen anzuzetteln. Zwei Typen gingen an mir vorbei, vielleicht ein oder eineinhalb Jahre jünger als ich. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, dass einer von ihnen demonstrativ auf die Straße spuckte und mir verstohlen hinterhersah. Die beiden waren noch zu klein, um sich ernsthaft mit mir anzulegen, auch wenn ich der Fremde in ihrem Stadtviertel war. Immerhin fühlten sie sich mutig genug, in meiner Gegenwart verächtlich auszuspucken. Ich blieb stehen und drehte mich zu den beiden um. »Wollt ihr eins auf die Schnauze?«, fragte ich mit gespielter Freundlichkeit. Die beiden Jungen schwiegen betreten, denn sie wussten genau, dass ein falsches Wort i Leseprobe

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