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Wächter der Ewigkeit

Roman, Die Wächter-Romane 4

Erschienen am 02.04.2007
13,00 €
(inkl. MwSt.)

Lieferzeit unbestimmt

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783453522558
Sprache: Deutsch
Umfang: 446 S.
Format (T/L/B): 3.4 x 20.5 x 13.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Der grandiose Abschluss der Bestseller-Saga Nach den Bestsellern Wächter der Nacht, Wächter des Tages und Wächter des Zwielichts nun der Höhepunkt in Sergej Lukianenkos einzigartiger Mystery-Saga um die sogenannten Anderen - Vampire, Hexen, Magier, Gestaltwandler -, die seit ewigen Zeiten unerkannt in unserer Mitte leben.Längst ist der Friede zwischen den Mächten des Lichts und den Mächten der Dunkelheit zusammengebrochen, und auf Moskaus Straßen tobt eine unerbittliche Schlacht. Da taucht eine rätselhafte Kraft auf, die das Schicksal der Welt für immer entscheiden wird .Sergej Lukianenkos Wächter-Romane: eine einzigartige Mischung aus Horror und Fantasy, die als Vorlage für die erfolgreichsten russischen Filme aller Zeiten diente und auch in Deutschland längst Kultstatus erreicht hat.

Leseprobe

Erste Geschichte Die gemeinsame Sache Prolog Lächelnd sah Lera Viktor an. In jedem Mann - und mochte er noch so erwachsen sein - steckte ein kleiner Junge. Viktor war jetzt fünfundzwanzig und damit natürlich erwachsen. Mit der ganzen Überzeugung einer verliebten neunzehnjährigen Frau würde Valerija diese Ansicht verteidigen. 'Verliese', flüsterte sie Viktor ins Ohr. 'Verliese und Drachen. Huhu!' Vitja schnaubte. Sie saßen in einem Raum, der schmutzig gewirkt hätte, wäre er nicht so dunkel gewesen. Um sie herum drängten sich aufgeregte Kinder und verlegen lächelnde Erwachsene. Auf einer mit mystischen Symbolen bemalten Bühne alberte ein junger Mann mit weiß geschminktem Gesicht und wallendem schwarzen Umhang herum. Von unten strahlten ihn einige purpurrote Lampen an. 'Gleich werden Sie dem Entsetzen begegnen!', schrie der Mann mit gedehnter Stimme. 'Ah! Ah, ah, ah! Selbst mir jagt das, was Sie sehen werden, Angst ein!' Seine Aussprache war so klar und artikuliert, wie es nur bei Schauspielstudenten der Fall ist. Sogar Lera, die kaum Englisch sprach, verstand jedes Wort. 'Mir hat das unterirdische Budapest gefallen', flüsterte Viktor ihr zu. 'Dort gibt es echte alte Katakomben. wirklich interessant.' 'Und das hier ist nur ein großes Gruselkabinett.' Viktor nickte entschuldigend. 'Dafür ist es kühl', meinte er. Der September in Edinburgh war heiß. Am Morgen hatten Vitja und Lera Edinburgh Castle besucht, das Hauptziel aller touristischen Wallfahrten. Anschließend hatten sie in einem der unzähligen Pubs etwas gegessen und ein Pint Bier getrunken. Und jetzt hatten sie etwas gefunden, wo sie der Mittagshitze entkommen konnten. 'Sie wollen es sich wirklich nicht noch einmal überlegen?', erkundigte sich der Mime im schwarzen Umhang mit beschwörender Stimme. Hinter Lera ließ sich leises Weinen vernehmen. Als sie sich umdrehte, stellte sie erstaunt fest, dass da ein etwa sechzehnjähriges - also ein fast schon erwachsenes - Mädchen weinte, das bei ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder stand. Von irgendwoher aus der Dunkelheit tauchten Angestellte auf, um rasch die ganze Familie hinauszuführen. 'Das ist die Kehrseite des europäischen Wohlstands', stellte Vitja oberlehrerhaft fest. 'Würde in Russland ein erwachsenes Mädchen in einem Gruselkabinett Angst kriegen? Das allzu ruhige Leben bringt die Leute dazu, sich vor allen möglichen Albernheiten zu fürchten.' Lera verzog das Gesicht. Viktors Vater war Politiker. Kein sehr einflussreicher, dafür aber ein ausgesprochen patriotischer, der stets und überall die Verderbtheit der westlichen Zivilisation nachzuweisen wusste. Was ihn freilich nicht daran hinderte, seinen Sohn zum Studium nach Edinburgh zu schicken. Und Viktor, der zehn Monate im Jahr im Ausland verbrachte, wiederholte hartnäckig die väterlichen Tiraden. Einen Patrioten wie ihn traf man in Russland kaum noch an. Mitunter amüsierte Lera das, manchmal ärgerte es sie aber auch ein wenig. Glücklicherweise ging der Einleitungsteil gerade zu Ende, und der gemächliche Streifzug durch 'Schottlands Verliese' begann. Unter einer Brücke in der Nähe des Bahnhofs hatten geschäftstüchtige Menschen triste Betonräume in winzige Kämmerchen unterteilt. Sie hatten trübe Glühbirnen installiert und überall Stofffetzen und Plastikspinnennetze aufgehängt. Die Wände zierten Bilder von Wahnsinnigen und Mördern, die Edinburgh im Laufe seiner langen Geschichte heimgesucht hatten. Und so unterhielt man die lieben Gäste. 'Das ist ein spanischer Stiefel!', verkündete die junge, in Lumpen gehüllte Frau, die sie durch dieses Zimmer führte, mit heulender Stimme. 'Ein schreckliches Folterinstrument!' Begeistert kreischten die Kinder auf. Die Erwachsenen dagegen schauten betreten drein, als habe man sie dabei erwischt, wie sie Seifenblasen aufsteigen ließen oder mit Puppen spielten. Um der Langeweile zu entgehen, blieben Lera und Viktor zurück und küssten sich unter dem Geleier der Fremdenführer. Ein halbes Jahr waren sie Leseprobe

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