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Kalter November/Tödliche Blumen

Veronika Lundborg-Westmann und Kommissar Claes Claesson 3 + 4 - Zwei Romane in einem Band

Erschienen am 06.04.2009
Auch erhältlich als:
9,00 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442739431
Sprache: Deutsch
Umfang: 984 S.
Format (T/L/B): 5.5 x 19 x 12 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

"Ein neues Duo aus Schweden. Schauderhaft gut." BILD AM SONNTAG Kalter November: Wer hat den Tod der Schwesternschülerin Malin auf dem Gewissen? Die stille und zurückhaltende junge Frau hatte gerade ihre Ausbildung im Krankenhaus begonnen und war frisch verliebt. Könnte Eifersucht ein Motiv gewesen sein? Kommissar Claessons Ermittlungen führen weit zurück in die Kindheit Malins . Tödliche Blumen: Eine alte Dame wird in der Waschküche eines Mietshauses ermordet aufgefunden. Die einzige Zeugin wird kurz darauf entführt. Nachforschungen bringen ans Licht, dass die alte Dame womöglich gar nicht so liebenswürdig war, wie allgemein angenommen .

Leseprobe

Samstag, 3. November 2001 Sie wartete. Die Zeit kroch im Schneckentempo. Sie konnte sich zu nichts aufraffen. Ihr CDWechsler begann die nächste Scheibe mit angenehmer Musik abzuspielen. Sie schloss die Augen, wiegte die Hüften, hob die Fußsohlen sanft im Takt der Musik und schwebte weit, weit weg. In ihrem Inneren schwoll es an. Sie lächelte. Fast den ganzen Herbst über hatte sie sich leicht gefühlt. Zumindest leichter als sonst. Sie freute sich über diese Veränderung, versuchte aber gleichzeitig, jene leise Unruhe, die im Prinzip stets präsent war, zu unterdrücken. Jene Angst vielleicht, vielleicht zu scheitern. Und wie würde sie das nur überleben? Aber daran wollte sie jetzt noch nicht denken! Über die Zukunft weiß man nichts! Man weiß, was man hat, aber nicht, was man bekommt! Diese Binsenwahrheiten wirbelten wie Beschwörungen in ihrem Kopf herum. Aber genauso gut konnte sie Glück haben. Schließlich konnte ja alles glatt gehen, auch wenn es nicht so kam, wie sie es sich vorgestellt hatte. Das musste nicht notwendigerweise bedeuten, dass es schlechter wurde. Sie fröstelte, warf den Kopf mit wehendem Haar zurück, lächelte selig und umarmte sich selbst, als wollte sie das Gefühl festhalten, das wie ein Wasserfall in ihrem Inneren sprudelte. Gleichzeitig versuchte sie, alle Bedenken von sich zu schieben. Ihr Herz pochte. Es würde noch einige Minuten dauern, bis er kam. Es war ein Genuss, noch alles vor sich zu haben, den ganzen Abend mit allem, was er möglicherweise bereithielt. Vielleicht einen Wendepunkt. Aber was das rein konkret besagte, konnte sie sich nicht vorstellen. Und genau das war so herrlich. Viel konnte geschehen, und noch war nichts zerstört. Sie stellte sich ans Fenster und spähte hinaus, aber sie würde ihn nicht sehen, denn der Weg verlief auf der anderen Seite des Hauses. Außerdem war es dunkel. Hoch oben leuchtete der Mond wie ein weißer Ball vor tintenschwarzem Himmel. Über die leuchtende Oberfläche huschten Wolkenschleier wie flatternde Gardinen in der Zugluft. Sie konnte sich nicht entsinnen, woher sie diese Bilder hatte, aber momentan war sie recht rührselig. Unvermittelt stellten sich Gedanken und Ideen ein. Der Druck auf ihrer Brust war gewichen, und sie fühlte sich schwerelos. In ihr kribbelte so etwas wie Reisefieber, obwohl sie nicht vorhatte zu verreisen. Sie war verliebt. Draußen herrschte eine suggestive Stimmung, was gut passte. Es war Allerheiligen, und sie wollten losziehen. Es konnte also gar nicht besser werden, dachte sie und verspürte erneut ein Gefühl der Rastlosigkeit. Beine und Arme wollten einfach nicht stillhalten. Sie trat auf der Stelle und begann, an der Kerze herumzupulen, die im Fenster stand. Sie kratzte mit den Fingernägeln am Kerzenwachs und bog den Docht hin und her, bis er sich ablöste, ohne zu bemerken, was sie eigentlich tat. Es spielte auch keine Rolle. Bald würde er wohl kommen. Sie hatten vor, einen Abendspaziergang über die Friedhöfe zu machen, um Grablichter auf die Gräber zu stellen, um die sich niemand mehr kümmerte. Hatte man keine eigenen Toten, zumindest nicht hier, dann lieh man sich eben welche, hatte sie sich zurechtgelegt. Mehr war nicht geplant. Von anderen Betätigungen davor oder danach war nicht die Rede gewesen. Kein Wort darüber, zu ihm oder zu ihr zu gehen oder überhaupt irgendwohin. Alles war offen. Er war schüchtern, dachte sie und lächelte. Gleichzeitig lauschte sie gespannt zum Korridor hin, auf dem es vollkommen still war. Wahrscheinlich hatten sich die letzten Mitbewohner endlich auf den Weg gemacht. Es waren Ferien, und nur sie war noch da. Schön! Es ging niemanden etwas an, was sie tat oder nicht tat. Ihr Radiowecker stand auf 18.58 Uhr, als es zum ersten Mal etwas zögernd klingelte. Trotzdem zuckte sie zusammen. Eifrig band sie sich ihr Haar mit einem rosa Gummiband zu einem Pferdeschwanz zusammen, schlug hastig ihr Tagebuch zu und legte es in die Schreibtischschublade. Tagebücher musste man verstecken. Zeitweise waren sie ihr

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