Beschreibung
'Der Blinde stellt den Glauben an sich als eine elementare Kraft dar, unabhängig von seinem Inhalt. Die Handlung spielt im Dreißigjährigen Krieg und ist erfunden - wenn auch beeinflußt vom biblischen Hiob. In der Ruine seines Palastes wird ein blinder Herzog im Glauben gelassen, er besitze noch die Macht, die er verloren hat, und sein Land sei verschont geblieben. Der Herzog wagt den Glauben in der Erkenntnis, daß es für einen Blinden keine andere Möglichkeit gibt, als blind zu glauben. An seiner Blindheit zerbricht schließlich die Realität der Sehenden, und die geglaubte Realität des Blinden wird wirklich.'
Autorenportrait
Friedrich Dürrenmatt wurde 1921 in Konolfingen bei Bern als Sohn eines Pfarrers geboren. Er studierte Philosophie in Bern und Zürich und lebte als Dramatiker, Erzähler, Essayist, Zeichner und Maler in Neuchâtel. Bekannt wurde er mit seinen Kriminalromanen und Erzählungen >Der Richter und sein Henker<, >Der Verdacht<, >Die Panne< und >Das Versprechen<, weltberühmt mit den Komödien >Der Besuch der alten Dame< und >Die Physiker<. Den Abschluss seines umfassenden Werks schuf er mit den >Stoffen<, worin er Autobiografisches mit Essayistischem verband. Friedrich Dürrenmatt starb 1990 in Neuchâtel.
Schlagzeile
Es steht geschrieben: Ein Schneidergeselle mit anrüchiger Vergangenheit wird von den Bürgern der Stadt Münster zum König von Zion gewählt.