Beschreibung
Mythos und Religion können sich zu gefährlichen politischen Ideologien verbinden, das zeigt die rassistische Weltanschauung des Nationalsozialismus. Nun fallen aber politische Ideologien nicht plötzlich vom Himmel, sie haben vielmehr eine lange Entstehungsgeschichte. Das vorliegende Buch geht philosophischen und theologischen Denklinien nach, die sich vom 19. ins 20. Jahrhundert ziehen. Es ist vor allem der gemeinsame Kampf gegen den kulturellen Lernprozess der Aufklärung, gegen die allgemeinen Menschenrechte und die Demokratie, gegen den Liberalismus im Denken und in der Wirtschaft, gegen den Individualismus im Leben und das freie Gewissen, gegen Sozialismus und Kommunismus, gegen die Freimaurer und das Judentum. Dabei zeigt sich, dass die konservativen Philosophen und Theologen die gleichen Feindbilder entwickelten, wie sie später von der NS-Ideologie übernommen wurden.
Autorenportrait
Anton Grabner-Haider, geb. 1940, Studium der katholischen und der evangelischen Theologie und der Philosophie in Graz, Tübingen, Bonn, Wien; Prof. für Religionsphilosophie an der Universität Graz. Autor zahlreicher Bücher der Religions- und der Kulturphilosophie.