Beschreibung
Autonomie und Mündigkeit, größere Handlungsmöglichkeiten statt entmündigender Abhängigkeit, gegen Aussonderung und Isolation, für ein selbstbestimmtes Leben - das sind die Schlagworte, mit denen in den letzten Jahren die Verbesserung der Lebenssituation vieler Menschen mit Behinderung eingefordert wurde. Das Ganze hat seine gravierende Kehrseite: Die autonomen Möglichkeiten von Menschen mit Behinderungen werden dabei idealisierend überhöht. Dass sie in ganz elementarer Weise auf andere angewiesen sein können, wird nur noch ungern gesehen. Die Sonder-, Heil- oder Rehabilitationspädagogik hat sich mit dieser Thematik - dem Verhältnis von Autonomie und Angewiesensein - bisher nicht hinreichend auseinandergesetzt. Die Beiträge dieses Bandes zielen auf eine aktuelle Positionsbestimmung des Faches in diesem Spannungsfeld und erörtern die zahlreichen praxisrelevanten Folgen im Hinblick auf Menschen mit Behinderungen und psychosozial auffällige Kinder und Jugendliche.
Autorenportrait
Professor Dr. Bernd Ahrbeck und Bernhard Rauh lehren am Institut für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin mit dem Schwerpunkt Verhaltensgestörtenpädagogik.