Beschreibung
Versteckt fotografiert jemand mit der Handykamera einen beleibten Mann, Polizisten 'patrouflanieren' durch die Straßen, und der Plan, sich eine Katze anzuschaffen, wird doch nicht verwirklicht. Man kann sich das Leben erdichten oder es in Gedichtform protokollieren - genau genommen in der Form freier Dreizeiler, die Lukas Meschik seit einigen Jahren schreibt. Anfangs eine Spielerei für zwischendurch, ein Nebenschauplatz zu größeren Prosaprojekten, entwickelte sich daraus eine Sammelleidenschaft. Meschik ist - in erprobter Manier - Beobachter des urbanen Geschehens und zeichnet mit Sprache ein menschenfreundliches Bild der Stadtbewohner*innen. Darin finden sich Alltagsbeobachtungen, sprachliche Stunts und Aphoristisches. Das Bekenntnis zur kleinstmöglichen Form erlaubt eine Verdichtung, bei der in drei (mit Überschrift: vier) Zeilen alles beschrieben und erzählt werden kann; wenn es sein muss, auch ein ganzes kleines Leben. Über tausend Kurzgedichte sind bisher entstanden, Form wahren versammelt etwa die Hälfte von ihnen. Ein Ende ist nicht vorgesehen.
Autorenportrait
Lukas Meschik, geboren 1988 in Wien, debütierte 2009 mit dem Roman Jetzt die Sirenen. Es folgten der Erzählband Anleitung zum Fest (2010) und der Roman Luzidin oder Die Stille (2012); bei Limbus: Über Wasser (Roman, 2017), Die Räume des Valentin Kemp (Roman, 2018), Vaterbuch (2019), Planeten (Gedichte, 2020), der Essay Einladung zur Anstrengung (2021) und der Roman Die Würde der Empörten (2023). Im Frühling 2020 betrieb er für hundert Tage ein öffentliches Notizbuch (www.coronarrativ.com). Nach drei Alben als Sänger, Texter und Gitarrist der Band Filou ist Meschik jetzt Frontmann seines Musikprojekts Moll, das Debüt-Album Musik erschien 2020, 2022 Sesseltanz. Förderpreis der Stadt Wien 2012, Kitzbühler Stadtschreiber 2013. Mit einem Auszug aus Vaterbuch war Lukas Meschik 2019 zum Wettlesen um den Bachmannpreis eingeladen.