Beschreibung
Flauschkontraste Darstellung unserer alltäglichen Gegenwart, in der die analoge Realität der Körper und die digitale Realität der Datenströme konstant ineinander verwoben sind, in Literatur zu übersetzen. Vielleicht ist 'FLAUSCHkontraste' eine der ersten Postinternet-Erzählungen überhaupt. Eine Erzählung, die seine vielen literarischen und musikalischen Fixsterne - der magische Realismus von Jorge Luis Borges und Robert Bolano gehört dazu, aber auch Jean Baudrillard und dessen Idee von einem Zeitalter der Simulation, sowie Qu Yuan, Uropa der chinesischen Dichtkunst, und die New Yorker Rapper Jay-Z und Sean Price mittels direkter Zitate offenlegt. Joshua Groß' verzweigte Erzählung wartet mit vielem auf, an dem man sich festbeißen kann: Einhornkopf-Frauen. Reflektionen über die Realitätsverschiebungen, die mit der fortschreitenden Digitalisierung einhergehen, bayerische Kartoffel-Fastfood-Lokale, die auf Tiefladern über die Autobahn rasen und vieles mehr, das ganz ohne eine realistische Sprache der Zukunft oder verklärende Romantisierung der Vergangenheit auskommt, aber dennoch trotz seiner magischen Elemente sehr treffende Diagnosen unserer Gegenwart entwickelt. Dieses Buch gibt sich nicht damit zufrieden, dass Literatur heute oft so ist wie ein Nutellabrot: 'Rindenlose-kleingeschnittene-mit-Gabel-servierte-Ambitionslosigkeit & irgendwann beginnen die Feuilletonisten & Leser zu stöhnen, wenn vergessen wurde, zum Buch eine Gabel mitzuliefern. ' FLAUSCHkontraste ist in Opposition zu dieser im Text getroffenen Zustandsdiagnose der Gegenwartsliteratur - soviel Pathos sei erlaubt - eine Liebeserklärung an die Zauberkraft der Sprache. Eine Liebeserklärung, die keine Angst davor hat, seinen Leserinnen und Lesern 'zu viel' zuzumuten. Wer davor Angst hat, hat die Chance mit Frank Tur zusammen - ganz am Ende, 'im unwahrscheinlichsten aller Augenblicke' - die Rovnitz zu erkennen und den Glauben daran zurückzugewinnen, dass Literatur mehr schaffen kann als Abziehbilder einer ohnehin öden Realität.
Autorenportrait
Joshua Groß wurde 1989 geboren und lebt heute in Nürnberg. Er studierte Politikwissenschaft, Ökonomie und die Ethik der Textkulturen in Erlangen. Seit 2013 hat er mehrere Bücher in verschiedenenen Verlagen veröffentlicht, zum Beispiel Der Trost von Telefonzellen (2013) und Faunenschnitt (2016) bei starfruit Publications, sowie Paradox zwischen zwei Hügeln (2016) bei SuKuLTuR. Darüber hinaus veröffentlichte Joshua Groß bereits Texte in verschiedenen Magazinen, Anthologien und Kunstpublikationen. Unter anderem schreibt er regelmäßig für die Zeitschrift metamorphosen. 2014 wurde Joshua Groß mit dem bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet. FLAUSCHcontraste ist seine erste Veröffentlichung im Korbinian Verlag.