Beschreibung
Das Schicksal eines jungen somalischen Paares wird vom Bürgerkrieg bestimmt. Ayan ist schwanger und Samir heuert bei den Piraten an, um Geld zu verdienen. Ihre Wege trennen sich ungewollt: Ayan versucht, mit Hilfe von Schleppern vom Flüchtlingslager Dadaab aus übers Mittelmeer zu fliehen, während Samir ungeplant und unter denkbar negativen Vorzeichen nach Europa gelangt. In >Auf See< geht Michaela Maria Müller die Wege ihrer Protagonisten nach: wo dies möglich ist, in Form einer Reportage, wo dies nicht möglich ist, als intensive und empathische Fiktion, immer beglaubigt durch umfangreiche Recherchen. So kann die Autorin alles erzählen, ohne reale Personen in Gefahr zu bringen. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Somalia erweisen sich dabei als wesentlich enger und problematischer, als den meisten Deutschen bewusst sein wird.
Autorenportrait
Michaela Maria Müller, geboren 1974 in Dachau, wuchs auf einem Bauernhof auf. Sie studierte an der Humboldt Universität Neuere und Neueste Geschichte, Politikwissenschaften sowie Geschichte Südasiens. Als Journalistin und Publizistin schreibt sie für die Neue Zürcher Zeitung, die Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, für Emma, Emotion und Deutsche Welle. Noch bevor die Ereignisse des Sommers 2015 das Thema Flucht und Migration in das Zentrum der deutschen und europäischen Aufmerksamkeit rückten, beschäftigte sich Michaela Maria Müller intensiv mit der Binnenmigration innerhalb des afrikanischen Kontinents sowie Fluchtursachen, aber auch dem Versagen von Europas Politik. Eine journalistische Recherche führte sie im Dezember 2013 nach Lampedusa. Nach ihrer Rückkehr begann sie mit der Arbeit an der zwischen Reportage und Fiktion wechselnden Erzählung >Auf See. Die Geschichte von Ayan und Samir<. Dafür setzte sie sich eingehend mit Somalia auseinander, das seit Ausbruch des Bürgerkriegs 1989 als gefährlichstes Land der Welt gilt. Müller sprach für >Auf See< mit Geflüchteten, Zurückgekehrten und jungen Somalis der europäischen Diaspora.