Unsichtbares Licht? Dunkle Wärme? Chemische Strahlen?
Eine wissenschaftshistorische und -theoretische Analyse von Argumenten für das Klassifizieren von Strahlungssorten 1650-1925 mit Schwerpunkt auf den Jahren 1770-1900
Erschienen am
01.08.2007, 1. Auflage 2007
Beschreibung
Mit welchen Argumenten werden verschiedene Erscheinungen entweder als verwandt oder verschieden eingestuft? Und bleiben diese taxonomischen Klassifikationsargumente gleich oder ändern sie sich mit der Zeit? Das sind die Fragen, denen im vorliegenden Werk am Beispiel der verschiedenen Strahlungsarten nachgegangen wird. Um dies Ziel zu erreichen, wird quasi en passant eine fulminante wissenschaftshistorische Studie über die Entwicklung der Vorstellungen von der Natur der Wärme und des Lichtes von der frühen Neuzeit bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein vorgelegt. Es werden nicht nur die theoretischen Überlegungen in bisher nicht gekannter Vollständigkeit und Detailltreue geschildert, sondern ebenfalls die von den Naturforschern jeweils herangezogenen Experimente erläutert. So entsteht eine Landkarte der vielfältigen Verzweigungen, Umwege und Irrwege, aber auch der experimentelle Durchbrüche und theoretische Vereinheitlichungen, die zum heutigen Wissensstand beitrugen. Den Schwerpunkt der Arbeit bildet die Umbruchszeit zwischen 1770 und 1850, als neue Strahlungsarten (heute klassifiziert als Infrarot und Ultraviolett) entdeckt wurden, die Wellentheorie des Lichtes sich durchsetzte und Wärme zunehmend als Bewegung gedeutet wurde. Der Autor, Klaus Hentschel, ist Professor für Geschichte der Naturwissenschaften und Technik an der Universität Stuttgart.