Beschreibung
An einführenden, überblicksartigen, vertiefenden und anwendungsbezogenen Abhandlungen zum gesamten Bereich nutzen- und rational-choice-theoretischen Denkens in Bezug auf menschliches Verhalten besteht kein Mangel. Jeweils aber wird von einem bestimmten wissenschaftlichen Verständnis oder/und von einer bestimmten wissenschaftlichen Disziplin aus argumentiert; Letzteres meist mit Bevorzugung eines disziplinären Teilansatzes. Die verschiedenen Sichtweisen laufen eher nebeneinander her als aufeinander zu. Die vorliegende Abhandlung will in einem einheitlichen Zugriff dem weiten Spektrum derartiger Denkweisen gerecht werden, ohne sich jedoch durch jeweilige theoretische, disziplinäre, gegenstandsbezogene und autorenspezifische Reservate einengen zu lassen. Der allenthalben liebevoll gepflegte und gehegte Mythos, Nutzen, "bloßer" Nutzen, könnte bestenfalls für die bzw. in der wirtschaftlichen Welt der Waren und des Geldes von Nutzen sein, ist vom Thron zu stoßen Die Thronfolge ist einer entgrenzenden und dabei ihrer Grenzen sehr wohl bewussten Vorstellung von Nutzen einschließlich einer abgeklärten Vorstellung von Rationalität anzuvertrauen. Die uns allen bestens vertraute reichhaltige Welt des alltäglichen und weniger alltäglichen Verhaltens, des Handelns und Erlebens, lässt sich dann erfrischend einfach, bisweilen auch irritierend und provozierend, sehen als eine Welt, in der alles das, was getan wird oder geschieht, dem gegenüber als bevorzugenswert beurteilbar ist, was sonst hätte getan werden oder geschehen können. Dies bezogen auf eine Welt, in der alles immer komplizierter und unsicherer zu werden scheint, Erwartungen nur zu leicht enttäuscht werden können, tragischen Entscheidungen häufig nicht auszuweichen ist. Tragisch ist bereits, dass wir in einer Welt vorkommen, die kein anderes Verhalten als das ermöglicht, das sie ermöglicht. Anders geht es gar nicht. Die Tragik setzt sich darin fort, dass man sich immer irgendwie verhalten muss, ohne vorher gewiss genug wissen zu können, ob das Verhalten richtig sein wird bzw. ein anderes Verhalten sich nicht als richtiger herausstellen könnte. Anders geht es gar nicht. Dennoch verhält man sich mit einer verblüffend selbstverständlichen Leichtigkeit so, wie man sich verhält, so, als ob man sich richtig verhielte. Zu alledem werden kapitelweise kurze in sich abgeschlossene griffige Geschichten erzählt, die unmittelbar unser alltägliches Verhalten betreffen, eingeschlossen all das, was um uns herum geschieht. Es geht um Alltägliches und weniger Alltägliches, um das, was uns bewegt, und um das, was um uns herum geschieht. Da stößt man ebenso auf Trivialitäten wie auf Weltbewegendes. Dabei sollte sich bisweilen durchaus ein verständnisvolles Schmunzeln mit erschrockenem Stirnrunzeln paaren können. Schließlich soll das wissenschaftliche Fachpublikum durchaus irritiert und eine breitere wissenschaftlich interessierte Öffentlichkeit neugierig gemacht werden.