Beschreibung
Das Feld des autobiographischen Schreibens hat sich im letzten Jahrzehnt stark vervielfältigt und ausdifferenziert. Ging es bisher vor allem um Grenzüberschreitungen zwischen Wirklichkeitsbezug und Fiktion, zwischen Autor und Erzähler, zwischen Erinnerung und kulturellem Gedächtnis, rücken nun auch konkrete geographische und kulturelle Grenzen vermehrt ins Blickfeld. Fragen der Identitätskonstruktion und des Erinnerns, von jeher für das auto-biographische Genre konstitutiv, spielen in der autobiographischen Migrationsliteratur und Reiseprosa zunehmend eine wesentliche Rolle. Das Phänomen der Transkulturalität als Diskurs über die Verräumlichung von Grenzen deutet eine Entwicklung hin zu globalisierten Erzählformen an. Aus diesem Grunde bezieht dieser Band neben Untersuchungen zum deutschsprachigen autobiographischen Schreiben auch Literaturen anderer europäischer Sprachräume ein und öffnet damit den Blick für vergleichende Perspektiven. Geographische, kulturelle, politische, genremäßige, mediale oder auch ästhetische Grenzen spielen in den unterschiedlichen Ausprägungen des Autobiographischen immer wieder eine wesentliche Rolle, als Reflexion und Ausmessung oder auch als Überschreitung von Grenzen und Grenzräumen.