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Reich Gottes, Kreuz, Kirche

Die vergessene Story der Evangelien

Erschienen am 25.02.2015
17,95 €
(inkl. MwSt.)

Lieferzeit unbestimmt

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783868275049
Sprache: Deutsch
Umfang: 336 S.
Format (T/L/B): 3.1 x 21 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Seit den Anfängen des Christentums spielt die Lektüre der Evangelien eine zentrale Rolle. Über dem Forschen und Studieren haben wir jedoch die wesentliche Botschaft vergessen. Wright bietet uns die Gelegenheit, den kraftvollen Texten ganz neu und frisch zu begegnen. Hier wird dem Leser die überraschende, unerwartete und geradezu schockierende Botschaft der Evangelien geboten: Es ist die Geschichte eines neuen Königs, der alles verändert und der uns in seine neue Welt einlädt.

Autorenportrait

N. T. Wright war angelikanischer Bischof und ist einer der führenden Neutestamentler im englischen Sprachraum. Er ist verheiratet und hat vier Kinder.

Leseprobe

1. Das fehlende Mittelstück Das Problem, das ich in diesem Buch behandeln möchte, kann mit einer persönlichen Geschichte eingeführt werden, die sich vor fast fünfzig Jahren zutrug. Ich war in der High School und versuchte, mit einigen Freunden eine kleine Gruppe anzubieten, die sich mit christlichen Themen befasste. In einem bestimmten Semester entschieden wir uns, eine Reihe über Jesus zu veranstalten. Jedes Treffen sollte mit der Frage beginnen: "Warum?" Die Themen umfassten Fragen wie: Warum wurde Jesus geboren? Warum lebte Jesus? Warum starb Jesus? Warum stand Jesus wieder von den Toten auf? Und warum wird er wiederkommen? (Ich glaube nicht, dass wir ein Treffen zum Thema hatten: Warum fuhr Jesus zum Himmel auf - obwohl das eigentlich nötig gewesen wäre.) Mir wurde jedenfalls die Aufgabe übertragen, die zweite dieser Fragen vorzubereiten und das entsprechende Treffen zu leiten: Wa-rum lebte Jesus? Schon damals als ungehobelter Teenager erkannte ich, dass ich das kürzeste Streichholz gezogen hatte. Hätte man Jesu Geburt zugeteilt bekommen, hätte man über die Inkarnation reden können, darüber, dass Gott Mensch wurde. Jeder von uns hatte Erinnerungen an Weihnachtspredigten und wir wussten, wie wichtig es war, dass Jesus nicht bloß ein normaler Mensch war: Er war Gott in Person. Es gab sogar die Frage der Jungfrauengeburt. Man hatte also genug Material. Dasselbe galt für die Person, die über Jesu Tod reden sollte. Selbst in jenen jungen Jahren wussten wir nicht nur, dass der Satz wichtig war: "Jesus starb für unsere Sünden." Man sollte auch etwas tiefer einsteigen und fragen, wie das geschehen konnte, inwiefern das Sinn ergab. Was mich betraf, war dies der Punkt, an dem ich eigentlich auf den Plan hätte treten müssen: Meine früheste Erinnerung an meinen persönlichen Glauben bestand darin, dass ich als kleiner Junge von dem Gedanken überwältigt und zu Tränen gerührt war, dass Jesus für mich gestorben war. Was das Kreuz über die Liebe Gottes sagt, ist für mich immer zentral und entscheidend gewesen. Ich glaube nicht, dass wir als Schulkinder wirklich die Bandbreite all dessen begriffen, was man "Sühnetheologie" nennt. Aber wir wussten, dass es einige wichtige Fragen gab, die man sich anschauen sollte, und einige wichtige und zentrale Überzeugungen, die es zu begreifen galt. So war es auch mit der Auferstehung, und so war es sogar mit der Wiederkunft Jesu. Auch in Bezug auf diese Themen bin ich mir zwar nicht sicher, dass wir vertieft darüber nachdachten oder unbedingt die hilfreichsten Bibeltexte dazu untersuchten. Doch dies waren die aufregenden Themen. Hier gab es viel drüber zu reden, vieles zum gedanklichen Verdauen, vieles, das uns nicht nur schwer grübeln ließ, sondern uns auch dazu brachte, die Freude zu feiern, dass wir an Jesus glaubten und als Christen zu leben versuchten. Wie stand es aber um die Frage in der Mitte - um meine Frage? Warum hatte Jesus gelebt? Mit anderen Worten: Wie stand es um das Stück zwischen der Krippe und dem Kreuz? Immerhin gab es Weihnachtslieder und andere Choräle, die Jesus direkt "von seiner ärmlichen Krippe bis zu seinem bitteren Kreuz" führten. Spielte es eine Rolle, dass Jesus den vier Evangelien zufolge eine kurze Zeit voller intensiver und aufregender öffentlicher Aktivitäten gegen Ende seines Lebens erlebt hatte? Welche Wahrheit konnten wir davon lernen? Warum musste sein Leben so aussehen? Spielt es eine Rolle, dass er all diese Dinge tat, dass er all diese Dinge sagte, dass er all diese Dinge war? Hätte es irgendeinen Unterschied gemacht, wenn er als Sohn Gottes von einer Jungfrau geboren, aber völlig unbekannt gewesen und dann gekreuzigt worden wäre? Wenn er für unsere Sünden gestorben wäre, ohne dass vorher all die Dinge passiert wären, von denen die Evangelien berichten? Und wenn dem nicht so sein sollte: Warum nicht? Ich habe damals und in den letzten Jahren zunehmend erkannt, dass viele Christen die Evangelien lesen, ohne sich jemals diese Fragen zu stellen. Um eine Wen

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