Beschreibung
Am Ende des 20. Jahrhunderts macht sich im Verhältnis von Gesellschaft und Religion eine doppelte Verschiebung bemerkbar: Während der utopische Gehalt der Religion eher bei 'weltlichen' Bewegungen zuhause scheint, gewinnt die weltweit sich durchsetzende Wirtschaftsordnung immer mehr die Aura der Gottgegebenheit. Türcke fragt danach, welche Rolle Theologie und etablierte Religionen in diesem zwiespältigen Modernisierungsprozeß spielen. Die Anpassungsleistungen, die sie erbrachten, um kulturell und sozial Schritt zu halten, sind ungeheuer; sie reichen von der Ökumene bis zum austauschbaren 'Sinnangebot' im Warenhaus der Weltanschauungen. Mit diesem Ausverkauf, so vermag Türcke zu zeigen, zerstört die Theologie gerade das, was ihr künftig noch Legitimation verleihen könnte - und daran können auch Reformversuche wie die Befreiungstheologie oder die feministische Theologie nichts ändern. Ein desillusionierender Kassensturz - und ein befreiender zugleich.
Autorenportrait
Christoph Türcke, Jahrgang 1948, ist Professor für Philosophie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und Autor zahlreicher Bücher. Er wurde ausgezeichnet mit dem Sigmund-Freud-Kulturpreis.
Inhalt
Vorwort 7 Fundamentalismus 11 Religion 27 Religionskritik 38 Jungfrauengeburt 63 Antisemitismus 72 Tod 81 Leben 98 Arbeit 104 Befreiung 119 Naivität 136 Quellennachweise 141
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