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Dann eben Mord

eBook - Kriminalroman

Erschienen am 19.04.2012, 1. Auflage 2012
7,99 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783863944742
Sprache: Deutsch
Umfang: 320 S., 0.62 MB
E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Auf seinen Spürsinn hat sich der Provinz-Kriminalist Werner Jarosch immer verlassen können, egal ob es sich um einen Scheckbetrug handelt oder die Ausplünderung eines Dorfes, das dem Braunkohlenabbau weichen muss. Im Fall der Isa Matuschek aber lässt ihn seine Intuition im Stich: Ein Unbekannter hat die junge Frau überfallen und vergewaltigt, und Jarosch tappt im Dunkeln.Jan Eiks letzter in der DDR erschienener Krimi spielt in der Endzeit des erschöpften Landes; der Klassenfeind kommt jetzt in Grün, weiß eine gewissenhafte Schuldirektorin zu melden, während die Atmosphäre in der Schule von Kerkow, an der Swetlana und Arne Schildhauer unterrichten, auch auf andere Weise vergiftet wird. Obwohl Jarosch jeder noch so vagen Spur nachgeht und dabei über mancherlei Absonderlichkeiten des alltäglichen Lebens auf dem Lande stolpert, vergehen Monate, bis ihn endlich ein seltsamer Verkehrsunfall mit Fahrerflucht Zusammenhänge erkennen lässt, die selbst den gestandenen Kriminalisten überraschen.Das Buch erschien erstmals 1990 in der DIE-Reihe des Verlages Neues Berlin.

Autorenportrait

Jan EikHelmut Eikermann wurde 1940 in Berlin geboren. Nach dem Studium in Mittweida und Dresden Diplom-Ingenieur für Informationstechnik beim Rundfunk der DDR.Seit 1961 Glossen, Feuilletons, Reportagen und Rezensionen hauptsächlich in Die Weltbühne; Kinderhörspiele, Features und Jazzsendungen für den Rundfunk. Seit 1987 freiberuflicher Autor und Publizist; Beiträge zur Medien-, DDR- und Berlin-Geschichte und zur Kriminalliteratur. Gründungsmitglied der Sektion Kriminalliteratur im Schriftstellerverband der DDR; 1990 Mitglied im VS/ver.di, in der Kurt-Tucholsky-Gesellschaft und bis 20007 im SYNDIKAT, Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur; 1991/93 und 1994/98 Herausgeber des Syndikat-Informationsblattes Secret Service.1990 Handschellenpreis der Sektion Kriminalliteratur1999 Berliner Krimipreis - KrimifuchsBibliografieKriminalromane:Das lange Wochenende, Verlag Neues Leben, Berlin 1975Poesie ist kein Beweis, Verlag Das Neue Berlin 1986, 87; 1992 schwedisch, Weltbild 2011Der siebente Winter, Verlag Das Neue Berlin 1989, 1990, Bastei 1991, Verlag der Criminale 2000Dann eben Mord, Verlag Das Neue Berlin 1990Wer nicht stirbt zur rechten Zeit, Verlag Das Neue Berlin 1991, 1995, Weltbild 2010Der Geist des Hauses. Ein Friedrichstadtpalastkrimi, Ullstein 1998Ausschreibung für einen Mord. Architektenkrimi, avedition Stuttgart 1998, 2000Auf Mord gebaut, berlin.krimi 2002Kamera läuft, Herr Kommissar. Ein Medienkrimi (gemeinsam mit Friedel von Wangenheim), Ullstein 1999Shooting. Fotografenkrimi, avedition Ludwigsburg 2000Der Schein trügt, berlin.krimi.verlag 2001Kurisches Gold, Verlag Die Hanse 2002Die schwarze Dorothea, berlin.krimi.verlag 2005Trügerische Feste, berlin.krimi.verlag 2006Der Ehrenmord. Kappes dritter Fall, Jaron Verlag 2007, 2010Nach Verdun. Kappes vierter Fall (gemeinsam mit Horst Bosetzky), Jaron 2008Goldmacher. Kappes zwölfter Fall, Jaron 2010Am Tag als Walter Ulbricht starb (gemeinsam mit Horst Bosetzky), Jaron 2010In der Falle. Kappes 15. Fall, Jaron 2011Katzmann und das schweigende Dorf. Sachsenkrimi 1922, Jaron 2011Verhängnis in der Dorotheenstadt, Gontards 1. Fall 1840, Jaron 2011Polnischer Tango. Kappes 16. Fall, Jaron 2012

Leseprobe

Auf keinen Fall zum"Heidekrug". Er war kein Kneipengänger. Wenn er von seinem Spaziergang zurückkehrte, würde er sich einen Tee zubereiten, das war das gescheiteste bei diesem Wetter.Außerdem hatte der"Heidekrug" am Mittwoch Ruhetag - wie die"Sonne" in Bartz. Noch zweimal war er dort gewesen, hatte schließlich mit viel Geduld zusammen mit dem Wirt so etwas wie einen Zeitplan für den bewussten Samstagabend erarbeitet, und einen Sitzplan auch. Weitergebracht hatte ihn beides nicht. Mit den Pkw-Spuren sah es nicht viel besser aus, obwohl der Techniker auf dem Parkplatz gegenüber der"Sonne" die Abdrücke der abgefahrenen Reifen und die der Winterstollen gefunden hatte. Fehlten nur die dazugehörigen Fahrzeuge vom Typ Wartburg, wenn man den Vermessungen trauen durfte, die mindestens im ersten Fall nicht ganz gesichert erschienen. Die Fahndung lief im ganzen Bezirk, aber wahrscheinlich rollte der eine Wartburg längst auf neuen Reifen, und dass jemand den anderen auch Ende Juni noch mit Winterreifen fuhr, war nicht anzunehmen. Weder der Sonnenwirt noch Isa oder Fredo und seine Kumpel hatten einen Hinweis auf den gesuchten Wagen liefern können. Ihn in Großpöhlow, Launitz oder Bartz zu finden, hätte ohnehin das Ende einer Fehlspur bedeutet. Isa Matuschek war nach wie vor davon überzeugt, von einem Fremden überfallen worden zu sein.Ein Durchreisender? Zum hundertsten Mal überdachte Jarosch auch diese Möglichkeit. Wer reiste samstagnachts durch Bartz und kannte dabei diesen Landweg nach Großpöhlow so genau, dass er in der Kürze der Zeit sogar einen Abstellplatz für seinen Pkw fand, um dann dem Mädchen an geeigneter Stelle aufzulauern? Nein, ein mit der Gegend nicht Vertrauter kam nach Jaroschs Version nicht in Frage, und davon hatte sich nach gründlicher Erörterung der Spurenlage und der Zeugenbefragungen auch der Major überzeugen lassen. Der Täter war zumindest Ohrenzeuge der Auseinandersetzung zwischen Isa und Fredo gewesen, hatte also den Flur und die Toilette der"Sonne" betreten, vorher wahrscheinlich auch die vordere Gaststube. Er kannte jedenfalls die Absicht des Mädchens und beobachtete, wie sie abfuhr und gleich darauf noch einmal zurückkehrte. Vermutlich ließ er die Luft aus dem Reifen, um später die Fahrerin an einer schnellen Flucht zu hindern.Dann hatte er sich am Großpöhlower Weg auf die Lauer gelegt. Das alles sprach wiederum für einen Täter, der Isa Matuschek kannte. Die beiden einzigen Fremden, auf die der Wirt sich besann, waren im Lkw vorgefahren. Das wusste Jarosch inzwischen. Er hatte sie mit Hilfe der gebackenen Forellen gefunden, noch bevor die Fahndung im weit verzweigten Fuhrpark des Braunkohlenkombinats erfolgreich gewesen war. Schon am Sonntag nach dem Tatwochenende war der eine mit Frau und Sohn zum Mittagessen in der"Sonne" aufgetaucht. Der Wirt hatte sich das Kennzeichen des Lada notiert und die Kripo verständigt.

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