Beschreibung
Inhaltsangabe:Einleitung:Thematik:Das Bruttoinlandsprodukt gilt als der Wohlstandsmaßstab schlechthin. Doch die Debatte darüber, ob es wirklich dafür geeignet ist, das tatsächliche Wohlergehen und die Lebensqualität der Menschen abzubilden, verstärkt sich in den letzten Jahren zunehmend. Nicht zuletzt seit der Finanzkrise ist man dem BIP gegenüber skeptisch geworden. Die Finanzindustrie hat das BIP in den letzten Jahren zwar wie kaum ein anderer Sektor vorangetrieben, aber inwieweit hat sich dadurch der tatsächliche Wohlstand der Menschen verbessert? Diejenigen, die zu den großen Verlierern der Finanzkrise zählten, werden dies zu beantworten wissen. Generell haben viele Vorgänge, die das BIP erhöhen, gleichzeitig negative Auswirkungen auf die tatsächliche Lebensqualität. Sämtliche Naturkatastrophen oder auch Kriminalität erhöhen die Ausgaben und somit das BIP. Dass dadurch aber die Lebensqualität und somit der Wohlstand stark vermindert wird, ist im Endergebnis nicht zu sehen. Des Weiteren ist bekannt, dass die Lücke zwischen Arm und Reich immer größer wird. Wenn die Minderheit der Reichen immer reicher wird und der Rest der Bevölkerung immer ärmer, dann sagt eine Steigerung des BIP nichts darüber aus, wie es der Mehrheit der Menschen wirklich geht, da die Einkommensverteilung nicht berücksichtigt wird. Die Diskussion ist aber längst nicht neu. Schon 1972 veröffentlichte der sog. Club of Rome einen Bericht über die ?Grenzen des Wachstums?, in dem auf die Endlichkeit von Ressourcen hingewiesen wird. Durch das BIP wird Wachstum um jeden Preis betrieben. Da es keine ökologischen Faktoren berücksichtigt, kann mit dem BIP auch kein nachhaltiges Wachstum erreicht werden. Es besteht noch eine Reihe von weiteren Kritikpunkten, welche in dieser Arbeit noch genauer behandelt werden. Die Politik hat erkannt, dass Handlungsbedarf besteht und man einen neuen Wohlstandsindikator braucht, der all das berücksichtigt, was wahren Wohlstand ausmacht. Dazu wurde 2010 eine Enquete-Kommission Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität vom Bundestag ins Leben gerufen, die sich mit genau diesen Dingen beschäftigen und u. a. das BIP verbessern und erweitern soll. Da die Diskussionen zu diesem Thema schon seit Jahrzenten bestehen, existiert schon eine Reihe von alternativen Wohlstandsindikatoren, die in anderen Ländern oder von anderen Institutionen bereits genutzt werden. Gegenstand dieser Arbeit ist es, ausgewählte Modelle solcher Indikatoren vorzustellen, kritisch []
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