Beschreibung
Die Hochzeit der deutschen Volksparteien war sicher zugleich die beste Zeit für die deutsche Gesellschaft im 20. Jahrhundert. Die Volkspartei, ein Produkt von historischen Lernprozessen und Ergebnis sozialer Veränderungen, integrierte unterschiedliche Schichten, Generationen, Kulturen - und sie pazifizierte den zuvor oft antagonistisch ausgetragenen Konflikt. Doch die Zeit der Volkspartei scheint sich dem Ende zuzuneigen: Ihre Fähigkeit zur gesellschaftlichen und politischen Integration schwindet, ihre Vermittlungsleistung zwischen Staat und Bürger mindert sich drastisch. Der Typus 'Partei' schlechthin verliert massiv an Zuspruch, wird zunehmend weniger als Medium der Teilhabe genutzt. Franz Walter beschreibt und analysiert den Auf- und Abstieg der Großparteien in Deutschland. Und er fragt nach Alternativen. Kann die Zivil- oder Bürgergesellschaft ersetzen, was den Parteien an Repräsentanz nicht mehr gelingt? Der bekannte Göttinger Parteienforscher schlägt einen weiten historischen Bogen, um in einem farbigen wissenschaftlichen Essay ein zentrales Problem der deutschen Politik zu diskutieren.
Autorenportrait
Franz Walter (Prof. Dr.), geb. 1956, ist Leiter des Instituts für Demokratieforschung in Göttingen sowie Herausgeber von 'INDES. Zeitschrift für Politikwissenschaft und Gesellschaft'. Seine Forschungsschwerpunkte sind Parteien und politische Kulturforschung. Er publiziert vor allem zur Geschichte und Entwicklung der deutschen Parteien, u.a. regelmäßig auf SPIEGEL ONLINE.