Beschreibung
Die Wissens- und Mediengeschichte des Aquariums im 19. Jahrhundert.
Mit der Erfindung des Aquariums um 1850 wird die Unterwasserwelt auf gänzlich neue Weise beobachtbar, erforschbar und erfahrbar. Dies bedeutete nicht nur für die naturwissenschaftliche Forschung, sondern ebenso für die Darstellung maritimer Welten in der Öffentlichkeit einen tiefgreifenden Wandel.
Mareike Vennen zeichnet die frühe Geschichte des Aquariums als Medium - von den ersten amateurwissenschaftlichen Versuchen mit Heimaquarien in Großbritannien bis zu seiner Verbreitung in Europa und darüber hinaus - nach. Sie folgt menschlichen wie nicht-menschlichen Akteuren: Bastler, Wissenschaftler, Glasplatten, Pumpen, tropfende Briefsendungen, Wasserschnecken und Schlamm treten als Protagonisten auf. In einer Reihe mikrohistorischer Fallgeschichten wird gezeigt, durch welche Medien - von Feldzeichnungen bis zu den ersten verschwommenen Aquarienfotografien - Wissen und Vorstellungen vom Leben unter Wasser festgehalten und weitergegeben wurden. Damit erweist sich das Aquarium als Teil einer Geschichte ökologischen Wissens, deren Rekonstruktion zeigen kann, wie sich Wissensordnungen im 19. Jahrhundert dynamisierten und wie sich die Grenzen zwischen Wissensfeldern und Disziplinen verschoben.
Autorenportrait
Mareike Vennen ist Kulturwissenschaftlerin und arbeitet derzeit an der TU Berlin.
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