Beschreibung
Der Band, der auf eine Heidelberger Tagung zurückgeht, stellt anhand repräsentativer Beispiele grundlegende Aspekte deutsch-französischer Literaturbeziehungen vom Mittelalter bis in die Gegenwart dar. Die Beiträge untersuchen Stereotypen der Fremdwahrnehmung ebenso wie Strategien der Aneignung von Stoffen, Motiven und Ideen aus der Kultur des Nachbarlandes, etwa in Louise Gottscheds Import französischer Komödien oder der Houellebecq-Satire bei Bodo Kirchhoff. Sie gehen insbesondere der Frage nach, welche poetischen oder nationalen Interessen die Hinwendung zum Anderen beförderten bzw. unterbanden. Ob Hartmann und Chrétien, Schiller und Racine oder Flaubert und Goethe - nicht nur diese Autorenpaare zeugen von produktiver Rezeption und zeigen, in welchem Umfang eine Nationalliteratur von geistigen Grenzüberschreitungen geprägt ist.