Beschreibung
Die Psalmen, eines der wenigen Bücher, in dem man sich restlos unterbringt, so beschreibt es Rilke. Janowski führt in die Anthropologie des Alten Testaments ein und geht dann anthropologischen Grundmotiven in den Psalmen nach. Exkurse und Abbildungen aus Kunst und Geschichte vertiefen die Einblicke in wiederkehrende Motive.
Autorenportrait
Janowski, Bernd, Prof. em. Dr. theol., geb. 1943, Studium der Evangelischen Theologie, Altorientalistik und Ägyptologie in Tübingen, Promotion 1980, Habilitation 1984. Nach Professuren in Hamburg und Heidelberg, seit 1995 Professor für Altes Testament in Tübingen. Seit 1996 Ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Mitherausgeber der RGG 4. Aufl. sowie der Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Neue Folge (TUAT.NF). Forschungsschwerpunkte: Theologie und Anthropologie des Alten Testaments, Religionsgeschichte Israels, Psalmen. Wichtige Veröffentlichungen: Konfliktgespräche mit Gott. Eine Anthropologie der Psalmen, Göttingen 5. Aufl. 2019; Anthropologie des Alten Testaments. Grundfragen - Kontexte - Themenfelder, Tübingen 2019; Ein Gott, der straft und tötet? Zwölf Fragen zum Gottesbild des Alten Testaments, Göttingen 4. Aufl. 2020.
Schlagzeile
Die vorliegende Anthropologie der Psalmen geht von den Grundfragen aus, die in den Klage- und Dankliedern des einzelnen an Gott gerichtet werden: Mein Gott, mein Gott, wozu hast du mich verlassen? (Ps 22,2) oder: Wie lange erhebt sich mein Feind gegen mich? (Ps 13,3). Trotz dieser Fragen wissen die Psalmen von einem Weg, der nicht zum Tod, sondern zum Leben führt. Die Metaphorik des Wegs meint beides: den Weg vom Leben zum Tod und den Weg, der an den Mächten des Todes vorbei zum Leben führt. Gemäß dieser Doppelstruktur des menschlichen Lebenswegs setzt das Buch bei den anthropologischen Themen Gottverlassenheit, Anfeindung, Rechtsnot und Krankheit an und geht danach zu den Themen Vergänglichkeit, Gotteslob, Errettung vom Tod und Gottvertrauen über. Acht lehrbuchartige Abschnitte zu anthropologischen Grundmotiven wie Sehen und Hören, Rache oder Herz und Nieren eröffnen übergreifende Zusammenhänge.