Beschreibung
Immer mehr Menschen mit geistiger Behinderung erreichen dank guter medizinischer und pflegerischer Betreuung ein hohes Alter. Obwohl der demografische Wandel sich damit auch bei ihnen bemerkbar macht, finden sie in der Altersdiskussion bisher kaum Beachtung. Diese Publikation bietet eindrückliche Zahlen zur demografischen Herausforderung und ergänzt die medizinisch und pflegerisch orientierte Literatur um eine pädagogische Sicht. Die Autoren beschreiben Anforderungen an Unterstützungssysteme und Behindertenhilfe und fokussieren im Besonderen Anregungen zur konzeptionellen Neuorientierung und Lösungsansätze, die im Rahmen von Modellprojekten entwickelt wurden und in der ambulanten Betreuung sowie in stationären Wohneinrichtungen einfach umsetzbar sind. Darüber hinaus werden Optionen für einen aktiven Alterungsprozess, für Teilhabe und Selbstbestimmung in den wichtigsten Lebensbereichen erörtert. Beginnend mit dem Übergang in den Ruhestand sind dies die Bereiche des Wohnens, der sozialen Beziehungen, des Informiertseins und der Kommunikation, der Gesundheitsvorsorge und Gesundheitspflege, der Mobilität, der Freizeit, der Teilhabe an Bildung und Kultur sowie der Religiosität und der Spiritualität. Dabei werden sowohl deutschsprachige als auch internationale Konzepte und psychosoziale Unterstützungsmaßnahmen in den Blick genommen und in Bezug auf ihre Effekte erörtert. Die Publikation richtet sich an alle, die Menschen mit geistiger Behinderung auf ihr Leben und damit auch auf das Alter vorbereiten oder mit der Begleitung, Betreuung und Pflege dieser Menschen beruflich oder ehrenamtlich befasst sind: Lehrer, Erzieher, Sozialpädagogen, Mitarbeiter in Werkstätten für behinderte Menschen oder in der Behindertenhilfe, Pflegekräfte in der ambulanten Betreuung wie in stationären Wohneinrichtungen.
Autorenportrait
Ingeborg Gertrud Thümmel, Prof., Dr. phil. habil., Diplom-Pädagogin, Sonderschullehrerin für Geistigbehinderte, Lernbehinderte und Sprachbehinderte, Zurzeit Professorin an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg und Leitende Regierungsschuldirektorin bei der Schulaufsicht in Koblenz. Schwerpunkt in Forschung und Lehre: Geschichte der Pädagogik bei geistiger Behinderung, Didaktik und Methodik des Unterrichts im Förderbereich geistige Entwicklung, gemeinsamer Unterricht von beeinträchtigten und nicht-beeinträchtigten Schülern, Unterstützte Kommunikation. HansJürgen Pitsch, Prof., Dr. phil., DiplomPädagoge, Sonderschulrektor a. D., Bis 2008 Professor an der Universität Luxemburg und Lehrbeauftragter an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Arbeitsschwerpunkte: Didaktik und Methodik des Unterrichts im Förderbereich geistige Entwicklung, pädagogische Diagnostik.