Beschreibung
Oft ist es Herbst in den Gedichten von Rüdiger Görner, die Schatten werden länger und breiten sich über das Wort, "dein Gehen vertieft sich im Herbst". Ein Reisender, Wandelnder, spricht hier, der seinen geduldigen Blick übt, an Orten der Stille, in der Natur, aber auch unterwegs in den Städten. Zu Wort kommen London, Paris, Luzern, Tübingen oder Rodaun bei Wien. Auf seinen Streifzügen zieht er Bilanz. Einsamkeit, Liebe und Vergänglichkeit sind die Spuren. Doch Ankunft und Aufbruch bleiben das Geheimnis der Schwelle: "Gehen, gehen, wenn auch der Weg/ nicht vom Fleck kommt." Herzzonen durchschreiten. An ihren Bruchlinien tastet sich der Zonengänger vorwärts. Stets begleitet von einer Sprache, die Wortbruch hält. Im Gedicht trügt die Form, versetzen Worte das Silber der Zunge, werden Orte zu Schattenwälder - davon zeugt der neue Gedichtband von Rüdiger Görner.