Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Veranstaltung: Produktion und Delegation in der Kunst der Gegenwart, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit ihrer ersten Einzelausstellung 1990 im Ausstellungsraum Münzstraße 10 in Hamburg ist Cosima von Bonin immer in Gesellschaft. Streng genommen ist der Begriff Einzelausstellung für die Ausstellungspraxis von Cosima von Bonin ungeeignet. Die 1962 in Mombasa, Kenia, geborene Künstlerin lebt und arbeitet in einem Netzwerk aus KünstlerInnen, KuratorInnen, KritikerInnen und FreundInnen. Von Bonin erfüllt nicht nur die Rolle der Künstlerin, sie kuratiert, bindet Kunstwerke befreundeter oder geschätzter KünstlerInnen in ihre Ausstellungen ein und arbeitet auf verschiedenen Ebenen mit der Aneignung bereits existierender Werke. Ab dem Jahr 2000 scheint in den Arbeiten und den Kollaborationen von Cosima von Bonin ein Umdenken statt zu finden. Die These lautet: Cosima von Bonin bleibt den theoretischen Modellen der 1990er-Jahren zwar verbunden, entwickelt aber neue Impulse in der Verwendung von Kontext und Netzwerk in ihrer künstlerischen Praxis. Die Forschungsfrage lautet demnach, wie sie diese Impulse umsetzt. Exemplarisch soll die seit 2000 andauernde Zusammenarbeit mit dem deutschen Musiker und Autor Dirk von Lowtzow (*1971) betrachtet werden. Von Lowtzow erlangte durch seine Bands Tocotronic und Phantom/Ghost Bekanntheit. Die Zusammenarbeit mit Cosima von Bonin äußert sich als ein Geben und Nehmen, häufig oszillierend zwischen Kunst, Musik und Text. Sowohl Cosima von Bonin als auch Dirk von Lowtzow agieren nach dem Motto Was du auch machst, mach es nicht selbst. Anhand der Installation Kapitulation sollen die verschiedenen Ebenen und Verstrickungen der Zusammenarbeit erläutert werden.