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MERKUR Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken 832

72. Jahrgang, September 2018

Erschienen am 31.08.2018
14,00 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608974713
Sprache: Deutsch
Umfang: 104 S.
Format (T/L/B): 0.8 x 23.3 x 15.3 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Im Aufmacher des Septemberhefts (Nr. 832) analysieren der Rechtswissenschaftler Daniel Thym und der Literaturwissenschaftler Özkan Ezli, wie weit man in Diskussionen über Migration und Integration mit dem Konzept des Verfassungspatriotismus kommt. Caspar Hirschi wägt Vor- und Nachteile des wissenschaftlichen Verfahrens der Peer Review. Mit der Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört, und damit, was diese Frage überhaupt bedeuten kann, befasst sich der Islamwissenschaftler Reinhard Schulze. Zwei neue Kolumnisten eröffnen den Kritikteil: Die Soziologin Cornelia Koppetsch beschäftigt sich in ihrer ersten Kolumne unter dem Titel "Eine Welle der Nostalgie" mit möglichen Gründen für den Aufstieg des Rechtspopulismus. In seiner ersten Architekturkolumne schreibt der Architekt und Architekturtheoretiker Philipp Oswalt über das hochrestaurative Frankfurter Bauprojekt "Neue Altstadt". Dann noch einmal drei Texte zu 1968: Clemens Albrecht nähert sich - mithilfe von Wolfgang Eßbach - religionssoziologisch, Roswitha Schieb über Leben und Werk Bernward Vespers und Susanne Neuffer autobiografisch. Um Sex in asymmetrischen Machtverhältnissen geht es sowohl in Corey Robins Essay "Der sinnliche Professor" als auch in Frank Ligtvoets Kritik an der Leugnung des Missbrauchs im Amsterdamer Stefan-George-Kult des "Castrum Peregrini", zu dem auch er selbst eine Weile gehörte. In der Schlusskolumne stellt Kathrin Röggla fest: "Ich ist eine andere."

Autorenportrait

Christian Demand, Jg. 1960, hat Philosophie und Politikwissenschaft studiert und die Deutsche Journalistenschule absolviert. Er war als Musiker und Komponist tätig, später als Hörfunkjournalist beim Bayerischen Rundfunk. Nach Promotion und Habilitation in Philosophie unterrichtete er als Gastprofessor für philosophische Ästhetik an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2006 wurde er auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg berufen, wo er bis 2012 lehrt. Buchveröffentlichungen: Die Beschämung der Philister: Wie die Kunst sich der Kritik entledigte (2003), Wie kommt die Ordnung in die Kunst? (2010). Christian Demand ist Herausgeber des >> MERKUR.

Leseprobe

Zitate aus Merkur, Heft 9, 2018 Hirschi Peer Review Für die meisten Forschenden ist Peer Review heute alternativlos, aber nicht makellos. Die wenigen, die die Schwächen des Systems nicht nur sehen, sondern dazu öffentlich Stellung nehmen, lassen es gerne mit der Anspielung auf Churchill bewenden, Peer Review sei ein bisschen wie Demokratie, "ein schlechtes System, aber das bestmögliche". Ezli/Thym Verfassung und Gemeinsam In der Migrationsgesellschaft der Berliner Republik ist Vielfalt nicht nur ein Wagnis, sondern eine Notwendigkeit. Unter diesen Umständen eine relative Einheit nicht nur institutionell zu verwalten, sondern emotional-affektiv zu stützen, bleibt ein prekäres und dennoch unausweichliches Unterfangen. Schulze Der Islam oder die Zumutung einer Zugehörigkeit Wenn behauptet wird, dass der Islam den Menschen als Muslim bestimme und seine Vorstellungswelten definiere und dass er nur dann dem Westen, Europa oder Deutschland zugehörig sein könne, wenn er eben diesem Islam entsage, dann spricht man diesen Menschen die Souveränität über ihre Wirklichkeit ab. Koppetsch Soziologiekolumne Wie ist zu erklären, dass Identitätspolitik, wie etwa Islam- und Migrationskritik, Nationalismus und zahlreiche Variationen des "wir gegen sie" und nicht primär soziale Umverteilung im Fokus der neuen Protestparteien stehen, wo es nach Meinung der Sozialwissenschaftler doch vorrangig um die Bekämpfung sozioökonomischer Ungleichheiten gehen müsste? Oswalt Architekturkolumne Weite Teile der Politik und der Medien unterliegen in einer Art Selbsthypnose der Aufmerksamkeitsblase, die sie selbst erzeugt haben. Doch die Altstadt Frankfurt ist keine überzeugende Antwort auf die drängenden Fragen des heutigen Städtebaus, sie ist Teil des Problems. Albrecht Umziehende Götter Die Bundesrepublik war Ende der achtziger Jahre gerade auf dem Weg, über den Bekenntniszwang vereint zu einer gefühlten westlichen Gesellschaft zu mutieren, indem sie das Postnationale zum nationalen Programm erhoben hatte - da fiel ihr die Mauer auf die Füße. Das war schmerzhaft. Als dann wider alle geheimen Gebete die Deutsche Einheit ins Haus stand, konnte man beobachten, wie lieb den Achtundsechzigern inzwischen ihre alte Bundesrepublik geworden war. Mit den entfremdeten Verwandten aus dem langen 19. Jahrhundert wollte man jedenfalls nichts zu tun haben, zumal diese behaupteten, linker gewesen zu sein als man selbst, obwohl sie geistig in Wandlitz gesiedelt und noch nie im Leben einen Joint geraucht hatten. Schieb Bernward Vesper Die Fixierung auf Hassgefühle, die Kälte und Härte, die dieses Buch maßgeblich ausmachen, die solipsistische Egomanie des Schreibenden, die Herablassung, der Wahnsinn, der Selbstmord sagen etwas anderes. Das, was er in dem Buch an Unerbittlichkeit und Erbarmungslosigkeit produziert, atmet noch genau denselben autoritär-nazistischen Ungeist, gegen den er verzweifelt anschreibt, um sich von ihm zu befreien. Ligtvoet Ein Mann und ein Junge, 1933 Ich kann in dieser Beziehung nichts Gutes mehr erkennen. Ich lese die Briefe nicht als Zeugnisse einer großen Freundschaft. Ich lese die Briefe als Dokumente eines fortgesetzten Missbrauchs. Robin Der sinnliche Professor Der sinnliche Professor darf Sex immer für eine Option halten, nicht nur weil er so unendlich viel Zeit hat, sondern weil Menschen mit Geld sich in ihren kulturellen Codes so wunderbar nahe sind. Neuffer Nachgespielt oder: Der subjektive Faktor Sieht unsere Gegenwart aus der Sicht jener Jahre wie eine Dystopie aus? Die Verschiebung der Widersprüche. Das Klima. Die großen Wanderungen. Die Vernichtung der Arbeit. Die Enteignung unserer Köpfe. Wir müssen natürlich vorsichtig sein, weil wir nicht so klingen wollen wie die Leute an den Nachbartischen in den kleinen dunklen Wirtshäusern, in denen es das wirklich gute Essen gibt. Das ungesunde Essen. Fleisch und Pommes und dunkle Saucen. Röggla Ich ist eine a

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